Drei Minuten standen in der regulären Spielzeit auf dem Betzenberg noch an, als Dion Hofmeister in der Partie gegen Holstein Kiel Geschichte schrieb: Mit seiner Einwechslung in der 87. Minute avancierte der noch für die U 17 spielberechtigte Youngster mit 16 Jahren und 135 Tagen zum jüngsten Profidebütanten des 1. FC Kaiserslautern.
Und nicht nur das: Lediglich ein einziger Zweitligaspieler war bei seinem ersten Einsatz noch jünger als der U-17-Kapitän der Pfälzer: Herthas Kennet Eichhorn, der am 2. Spieltag dieser Saison gegen den Karlsruher SC mit 16 Jahren und 14 Tagen debütierte.
Doch wer genau hinschaute, bemerkte bei der Einwechslung Hofmeisters eine Besonderheit: Denn dieser lief in einem Trikot ohne den Schriftzug des Hauptsponsors auf. Auf der Brust der Pfälzer prangt der Name "Novoline". Das Unternehmen ist aber im Online-Glücksspielsegment tätig - dafür dürfen Jugendspieler nicht werben. In den offiziellen "Richtlinien für die Werbung auf Spielkleidung" heißt es: "Bei Jugendmannschaften ist darüber hinaus die Werbung für Glücksspiel und Sportwetten sowie für jegliche Alkoholika unzulässig."
Deshalb treten die Juniorenmannschaften des FCK auch mit einem anderen Brustsponsor als die U 23 und die Profis auf. Doch auch der Einsatz des Junioren-Trikots war den Pfälzern nicht erlaubt.
Lieberknecht: "Nur der Anfang von etwas, das gut werden soll"
Ob mit oder ohne Brustsponsor, Hofmeister hat sich in die Vereinsannalen des FCK eingraviert. "Ich wollte ihn belohnen, weil er in dieser Woche sehr, sehr ordentlich trainiert hatte", begründete Coach Torsten Lieberknecht auf der Pressekonferenz nach dem Spiel die Einwechslung des Talents, von dem er nicht den Eindruck hat, dass er nun die Bodenhaftung verlieren wird: "Er ist ein klarer und sauberer Junge, wenn das Umfeld klar und sauber bleibt, können wir aus ihm einen ordentlichen Spieler machen", sagte der FCK-Coach und fügte an: "Das soll aber nur der Anfang von etwas sein, das gut werden soll."