Wie erwartet galten die Fragen der anwesenden Medien an Hansi Flick vor dem Spiel des FC Barcelona gegen die Frankfurter Eintracht nicht unbedingt dem anstehenden Champions-League-Duell mit dem hessischen Bundesligisten. Es gibt ja immer Nebenkriegsschauplätze, über die es zu berichten gilt.
Als da wären: Real Madrid und Marc-André ter Stegen. Beide in der Krise, wenn man so will. Der Erzrivale hat seine Spitzenposition in La Liga nach dem gewonnenen Clasico binnen weniger Spiele in den Sand gesetzt. Und der deutsche Torhüter in Flicks Kader spielt seit geraumer Zeit und zunächst bedingt durch eine Verletzung keine Rolle mehr.
Beim Real-Spiel schon im Bett
Flick beließ es am Montagnachmittag bei knappen Statements zu beiden Aspekten. Das Real-Fiasko gegen Celta Vigo (0:2) habe er gar nicht gesehen, sondern schon im Bett gelegen, als ihn eine Whatsapp darüber informierte, "dass etwas passiert sein muss".
Mit den Blancos will Flick sich nicht beschäftigen. "Das kostet zu viel Energie." Und die braucht er für sein eigenes Team. Das in der Champions League noch Luft nach oben hat. Ein Erreichen der Top 8 ist fraglich, aktuell belegen die Blaugrana den 18. Rang im 36er-Feld und müssen in den verbleibenden drei Spielen drei Punkte Rückstand gutmachen zum ominösen Strich.
Umso wichtiger wäre da ein Heimsieg über Frankfurt, das ist allen Beteiligten beim katalanischen Renommierklub sonnenklar.
"Joan ist die Nummer 1"
Ob denn ter Stegen eine Chance auf einen Einsatz habe, lautete eine weitere Frage. In diesem Spiel oder überhaupt irgendwann einmal. "Joan (Garcia, d. Red.) ist die Nummer 1", lautete Flicks glasklare Antwort.
Bundestrainer Julian Nagelsmann habe sich darüber hinaus bis dato weiterhin nicht nach ter Stegen erkundigt, bei dem mehr als offen ist, ob er den Sprung in den WM-Kader ohne Spielpraxis schaffen kann.
Zurück zum Hochrisiko-Spiel am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) im Camp Nou. Der Gegner kommt bekanntlich mit einer 0:6-Packung in Leipzig im Gepäck nach Nordspanien. Flick spricht der Eintracht dennoch "Qualität und Intensität" zu. Wenngleich es der jungen Mannschaft von Dino Toppmöller "noch an Konstanz" fehle. Das hohe Tempo der Hessen könne jedoch jedem Gegner wehtun.
Für Barca werde die Kontrolle über das Spiel wichtig sein, dass es zu gewinnen gilt. "Wir dürfen in der Champions League keine weiteren Punkte liegen lassen. Wir müssen gewinnen." Mit dem Selbstvertrauen, dass sich die Mannschaft zuletzt in den Spielen gegen Betis und Atletico geholt habe, könne dies gelingen. "Wir sind ein gut aufeinander eingespieltes Team", so Flick. Über dessen Sieg am Dienstag sich einer sicher gar nicht freuen würde. Flicks Enkel, denn der ist Eintracht-Fan.