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Für "offensiveres und attraktiveres" Spiel: Infantino offen für Abseits-Revolution

kicker

Gerade im Endspurt des Fußballjahres 2025 sorgten zahlreiche Abseitsentscheidungen in der Bundesliga für Kopfschütteln und fehlendes Verständnis bei Fans und Verantwortlichen. Sei es der vermeintliche Führungstreffer von Gladbachs Frank Honorat gegen RB Leipzig (Endstand 0:0), bei dem der Stürmer wenige Millimeter in der verbotenen Zone gestanden hatte, oder der Fall von Stuttgarts Deniz Undav, dessen Abseitsposition im Duell mit Werder Bremen (4:0) mit bloßem Auge kaum zu erkennen war. In beiden Fällen dauerte es lange, ehe eine finale Entscheidung getroffen wurde - und diese lange Dauer bei der Entscheidungsfindung störte eben viele.

Unterbrechungen sollen reduziert werden

Nun hat FIFA-Präsident Gianni Infantino eine Weiterentwicklung der Abseitsregel ins Spiel gebracht, die Unterbrechungen dieser Art "auf ein Minimum" reduzieren soll. "Wir betrachten die Abseitsregel, die sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat und derzeit verlangt, dass der Angreifer hinter dem letzten Verteidiger oder auf gleicher Höhe ist", erklärte Infantino und ergänzte, dass es der Angreifer "in Zukunft vielleicht vollständig vor dem Verteidiger stehen muss", damit es als Abseits gilt.

Anders gesagt: Es gäbe kein Abseits mehr, wenn nur ein Bein oder ein Arm vor dem letzten Verteidiger ist. Im Fokus stehen dabei also auch die zuletzt in der Bundesliga mehrfach diskutierten Millimeter-Entscheidungen durch die halbautomatische Abseitstechnologie.

Ob diese durch so eine Regeländerung tatsächlich weniger werden würden, müsste sich erst noch zeigen, schließlich ist davon auszugehen, dass dann geprüft werden muss, ob ein Spieler im Falle einer Abseitsstellung mit seinem gesamten Körper hinter dem letzten Verteidiger war - oder vielleicht doch nicht. Im Kern ändert sich ja nur der Ort, wo die Abseitslinie bei einer Prüfung angesetzt werden würde. Andererseits kann auch argumentiert werden, dass allgemein weniger Abseitsentscheidungen gepfiffen werden würden und es somit zu einer Reduktion kommen könnte.

Dass durch die potenzielle Regeländerung, Entscheidungen dieser Art reduziert werden sollen, ist jedoch nicht das einzige Ziel, das der FIFA-Präsident im Auge hat. Des Weiteren soll der Fußball durch die Regel "offensiver und attraktiver" gestaltet werden. Das sagte der Schweizer beim World Sports Summit in Dubai.

Weitere Tests und Analysen

Der Plan ist nicht neu, FIFA-Direktor Arsene Wenger treibt diesen schon länger voran. Auch bei den Regelhütern des International Football Association Board (IFAB) steht das Thema auf der Agenda: Im Oktober hatte sich das IFAB-Beratungsgremium für "weitere Analysen und zusätzliche Tests" ausgesprochen. Die nächste Versammlung des IFAB ist für den 20. Januar in London angesetzt.