"Gieriges" Hannover: Gewinner des Spieltags, die Zweite?

Nach dem 2:3 gegen Darmstadt vor zwei Wochen hatte Hannover sechs Zähler Rückstand auf Tabellenrang 2. Nun aber hat 96 den direkten Aufstiegsrang im dichten Verfolgerpulk nach zwei Siegen in Folge als Vierter mit 27 Punkten wieder im Blick.

In der vergangenen Woche avancierten die Niedersachsen durch das 3:0 gegen den KSC neben Schalke (31), das mit einem 2:1 gegen Paderborn die Tabellenspitze eroberte, zum Gewinner des 14. Spieltags, weil Elversberg und Darmstadt die Punkte geteilt hatten (0:0).

Ein Szenario, das sich wiederholen könnte, denn diesmal prallen der Zweite aus Paderborn (29) und der Dritte Elversberg (27) direkt aufeinander. Die Voraussetzung ist, dass Hannover seine Aufgabe in Münster löst. Dass es für die Roten dabei gegen einen Lieblingsgegner geht - die letzte Niederlage gegen die Preußen datiert bei allerdings nur zwei jüngeren Aufeinandertreffen in der letzten Saison (2:2; 0:0) aus dem Jahr 1979 und seither gab es sechs Siege bei vier Remis: geschenkt.

Denn mehr Relevanz hat sicherlich, dass sich die Schützlinge von Christian Titz auswärts pudelwohl fühlen. Zwar zeigte Münster im letzten Heimauftritt gegen Schalke (0:0), dass es gegen ein Topteam mithalten kann. Eine Überraschung wäre es dennoch gleichwohl nicht, würde Hannover seinen Status als bisher bestes Auswärtsteam der Liga (4/3/0) unterstreichen und den fünften Dreier obendrauf setzen.

Titz verrät taktische Anpassung

Obwohl sein Team auswärts so gut performt, sagte Titz auf der Pressekonferenz am Donnerstag: "Die Spiele in der Ferne sind nicht leichter zu spielen." Vielmehr komme es auch auswärts auf einen konsequenten und konzentrierten Auftritt an. Gegen "ballsichere" Münsteraner werde es "Anpassungen geben in der Art und Weise, wie wir sie anlaufen", verriet der 54-Jährige und versprühte Optimismus: "Die Spieler sind sehr motiviert und haben die Gier, das Spiel für sich zu entscheiden."

Gelingt dies, bedeutete es für Hannover und Titz, der komplett aus dem Vollen schöpfen kann, im Tableau zumindest einen Platz gutzumachen - wenn es optimal läuft, sogar deren zwei. Und gewinnt Schalke im Parallelspiel am Freitagabend in Düsseldorf nicht, würden die Königsblauen gar den niedersächsischen Atem spüren.

Dann hätte für Hannover das Attribut "Gewinner des Spieltags" diesmal sogar ein Alleinstellungsmerkmal.