Timo Becker macht große Fortschritte auf seinem Weg zurück ins Team des FC Schalke 04, an diesem Donnerstag konnte der Abwehrspieler sogar erstmals wieder "eine Balleinheit mit Richtungswechseln" absolvieren, wie es Trainer Miron Muslic beschrieb. Gleichwohl ist mit Beckers Comeback, erst recht mit Blick auf die Startelf, im laufenden Kalenderjahr nicht mehr zu rechnen.
Bachmann und Antwi-Adjei wieder dabei
Die Ausfallliste der Königsblauen ist in diesen Tagen extrem lang (mit Janik Bachmann und Christopher Antwi-Adjei stehen immerhin zwei gestandene Profis vor der Rückkehr in den Kader), Vizekapitän Timo Becker, der seit Wochen von Mertcan Ayhan in der Abwehr vertreten wird, ist dabei allerdings der einzige Führungsspieler, auf den Muslic derzeit wegen eines Innenbandrisses verzichten muss.
Die Königsblauen haben bislang keinen Achsbruch zu beklagen, alle tragenden Säulen stützen das Kollektiv, angefangen von Torhüter Loris Karius über Abwehrboss Nikola Katic bis hin zu Offensivkraft und Kapitän Kenan Karaman.
Schallenberg und El-Faouzi als Achsen-Duo
Zu der klaren Achse dürfen im Verbund auch zwei Spieler gezählt werden, denen man diese Rolle vor wenigen Monaten nicht unbedingt zutrauen konnte - Ron Schallenberg und Soufiane El-Faouzi. Schallenberg sah sich im Verlauf des Sommers mit Spekulationen konfrontiert, nach denen der Verein nur noch bedingt mit ihm plane und einem Wechselwunsch durchaus entsprechen würde, bei El-Faouzi rechnete der Klub mit Blick auf den Wechsel aus der 3. Liga (Alemannia Aachen) derweil damit, dass der 23-Jährige erst einmal Eingewöhnungszeit benötigen würde.
Die brauchte der Mittelfeldspieler überhaupt nicht: Mit der kicker-Durchschnittsnote 2,58 ist der Deutsch-Marokkaner aktuell der am zweitbesten benotete Sommerzugang der gesamten 2. Liga.
So gesehen zählen also auch Schallenberg und El-Faouzi als Sechserduo zu Muslics Achse, der Trainer ist voll des Lobes für seine zwei defensiven Mittelfeldkräfte. "Von ihren Profilen her könnten sie unterschiedlicher kaum sein", sagt Muslic. El-Faouzi sei ein herausragender "Box-to-Box-Spieler, der jedesmal zwölf, 13 Kilometer abreißt", während sich Schallenberg als "Balancegeber und Stabilisator vor der Abwehr" hervortut.
Muslic sieht Schallenbergs und El-Faouzis jeweilige Schlüsselrolle in der Harmonie, die beide verbindet: "Ein wichtiger Grund für Soufianes Stärke ist Ron, ein wichtiger Grund für Rons Stabilität ist Soufiane."
Vitalie Becker sitzt Gelbsperre ab
Wichtig fürs Schalker Mannschaftsgefüge ist auch Vitalie Becker, den man durchaus als gefühlten Sommerzugang bezeichnen kann: Das Eigengewächs (seit 2013 im Verein) hat sich auf der linken Seite einen Stammplatz erkämpft, der 20-Jährige stand bislang in allen zwölf Ligaspielen in der Startelf. Am Samstag gegen Preußen Münster (13 Uhr, LIVE! bei kicker) wird Becker allerdings wegen einer Gelbsperre fehlen.
"Vitalie hat bisher eine unglaubliche Entwicklung hinter sich", sagt Muslic. Das Talent aus der Knappenschmiede könne "alle technischen, taktischen und physischen Anforderungen bewerkstelligen", was insbesondere mit Blick auf die energieraubende Position als linker Schienenspieler nicht selbstverständlich ist. "Wir sind mit seinem konstanten Leistungslevel sehr zufrieden", sagt Muslic, der mit Finn Porath eine verlässliche Alternative in der Hinterhand hat.