Er versenkte einen Schuss nach dem anderen. Die Abschlüsse, die am Ende der Trainingseinheit am Dienstagmittag noch auf die Offensiv-Riege von Hertha BSC warteten, verliefen so ganz nach dem Geschmack von Dawid Kownacki. Der Pole demonstrierte seine Präzision - und hatte auch zuvor in den Spiel- und Zweikampfformen eindrücklich gezeigt, dass mit ihm wieder zu rechnen ist. "Dawid macht einen prima Eindruck und gibt ein gutes Feedback", sagt Trainer Stefan Leitl. "Fürs Wochenende ist er eingeplant."
Der Zweitligist aus der Hauptstadt, aktuell mit fünf Zu-null-Pflichtspiel-Erfolgen am Stück und der längsten Siegesserie seit 24 Jahren klar im Aufwärtstrend, bekommt im Hinrunden-Endspurt einen Zugang aus den eigenen Reihen, der die Qualität der Berliner Offensive nochmals anheben wird. Bremen-Leihgabe Kownacki hatte sich Ende September beim 3:0-Sieg in Nürnberg schwer am Sprunggelenk verletzt, als er - beim Landen nach dem Hochspringen in der Freistoßmauer - in der Schlussphase unglücklich auf den Fuß eines Mitspielers trat.
An Kiel hat Kownacki gute Erinnerungen
Zwei Monate danach - und damit schneller als zunächst gedacht - greift Kownacki wieder ein. Leitl plant mit dem Stürmer als Joker für das Auswärtsspiel bei Holstein Kiel am Samstag, ein Startelf-Einsatz käme noch zu früh. Für die Anfangsformation wird der Coach zwischen Luca Schuler und Sebastian Grönning, die Kownacki über Wochen passabel vertraten und neben etlichen Fleißkärtchen auch jeweils drei Saisontore in ihrer Bilanz haben, wählen. "Beide haben es in den vergangenen Wochen richtig gut gemacht", hatte Leitl zuletzt gesagt. "Es ist nicht ganz so einfach, mal zu spielen und dann wieder von der Bank zu kommen."
Aber auch er weiß: Kownackis Abschlussqualitäten und seine spielerische Finesse werden Hertha bei der begonnenen Aufholjagd helfen. An Samstags-Gegner Kiel hat der Angreifer gute Erinnerungen. Bei seinem bislang letzten Gastspiel an der Förde erzielte Kownacki für seinen damaligen Klub Fortuna Düsseldorf im Oktober 2022 per Elfmeter das 2:1-Siegtor, zuvor war er selbst gefoult worden.