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Königsdörffers Krise spitzt sich zu

kicker

Ransford Königsdörffer war mit 14 Saisontoren ein Aufstiegsheld des HSV, hatte beim erlösenden 6:1 gegen Ulm am 10. Mai doppelt getroffen - und sich für eigene Torerfolge stets mit Waffeln belohnt. "In der Bundesliga", hatte sein Coach Merlin Polzin prophezeit, "werden ihm die noch besser schmecken."

Dort aber entwickelt der Ex-Dresdner aktuell keinen Torhunger - und wartet seit Mai auf ein Ligator. Am Samstag wollte es der 24-Jährige erzwingen, nachdem Konstantinos Koulierakis den Hamburger Albert Sambi Lokonga in der letzten Minute vor der Pause im Strafraum gelegt hatte: Rayan Philippe hatte schon den Ball, Jean-Luc Dompé stand ebenfalls am Elfmeterpunkt, dann aber schnappte sich Königsdörffer die Kugel und verschoss kläglich.

Sturmkonkurrent Glatzel aus dem Kader gestrichen

Die Jagd von Hamburgs Mittelstürmer Nummer 1 nach dem ersten Saisontor geht also weiter. Die Suche nach seiner Form ebenso. Am Samstag hatte Trainer Polzin mit Robert Glatzel einen Sturmkonkurrenten aus dem Kader gestrichen, hinter Königsdörffer lediglich Yussuf Poulsen nominiert und stattdessen mit Immanuel Pherai und dem entsperrten Fabio Vieira zwei Kreativkräfte ins Aufgebot berufen.

So nachvollziehbar diese Entscheidung grundsätzlich war, so deutlich wird dennoch: In der Sturmmitte hat der HSV ein Problem. Poulsen kommt nach zweimaligen Auszeiten wegen Oberschenkelblessuren noch nicht für die Startelf in Frage und Königsdörffer fehlt, trotz öffentlicher Rückendeckung und Lob für dessen Raumbesetzungen, seit Wochen die Form.

„Ich habe mich gut gefühlt, wir haben uns vorher nicht abgesprochen.“ (Ransford Königsdörffer über seinen Elfmeter-Fehlschuss)

Der Trainer schätzt die Laufwege des gebürtigen Berliners, die Harmlosigkeit im Abschluss und die Fülle von falschen Entscheidungen aber sind frappierend. Königsdörffer sagt ehrlich: "Es ist frustrierend, dass es aktuell nicht so läuft." Aber wieso nahm er sich dann den Strafstoß? "Ich habe mich gut gefühlt, wir haben uns vorher nicht abgesprochen", sagt er. Polzin bestätigt: "Wir haben einen Kreis an Elfmeterschützen und dann treffen die Jungs die Entscheidung auf dem Platz." Vorwürfe formuliert der Coach ausdrücklich keine: "Ich habe vollstes Vertrauen in die Entscheidung der Jungs."

Königsdörffer gibt sich kämpferisch

Königsdörffers Jagd nach dem ersten Bundesligator geht weiter. Er gibt sich - trotz aller Frustration - kämpferisch nach einem Fehlschuss, der letztlich zu seinem unglücklichen Auftritt mit kaum klaren Aktionen passte: "Ich zweifle nicht an mir, ich weiß, was ich kann. Hätte ich Angst, hätte ich mir den Elfer auch nicht genommen."

Zu Königsdörffers Entlastung ist anzufügen, dass der HSV am Samstagnachmittag trotz des Fehlschusses vom Punkt zum Torerfolg hätte kommen müssen und ausreichend klare Chancen herausgespielt hat. Und doch bleibt: Der augenblickliche Mittelstürmer Nummer 1 ist nach seinem im Sommer gescheiterten Wechsel zu OGC Nizza noch nicht in der Bundesliga angekommen.