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Leise, lustig, listig: Zum Tod von Dieter Herzog

kicker

"Er war bodenständig, nahbar, ein Kumpeltyp", beschreibt ihn Matthias Brücken, sein Sturmpartner beim Aufstieg von Bayer 04 Leverkusen 1979. "Vor allen Dingen aber", so Brücken, "war er ein unfassbar netter Kollege, der gerade den jüngeren Spielern eine Menge beibrachte."

Weltmeister wurde er 1974, damals stürmte er noch für Fortuna Düsseldorf. Die "Aufräumarbeiten" nach der 0:1-Pleite gegen die DDR spülten ihn in der zweiten Gruppenphase ins Team, er kam zunächst gegen Jugoslawien (2:0), dann auch gegen Schweden (4:2) zum Einsatz, ehe er gegen Polen wieder Uli Hoeneß Platz machte.

Dass es bei zwei Einsätzen für den späteren Titelgewinner blieb und am Ende lediglich fünf Länderspiele im Karrierebuch standen, machte der Frohnatur nichts aus: "Natürlich. Es war das größte Erlebnis meiner Karriere", lautete seine Standardantwort auf die Frage, ob er sich als Weltmeister fühle.

394 Spiele als Profi

Zwei Jahre nach diesem Triumph wechselte Herzog in die 2. Liga nach Leverkusen - eine Sensation damals. Er aber folgte dem Kalkül. Bayer bot Jobs über den Fußball hinaus an, eine Offerte, der immer mehr Spieler folgten, die als Mannschaft 1979 dann so gut waren, dass sie urplötzlich aufstiegen. Bis 1983 leitete Herzog als Kapitän und Autorität auf dem Rasen die jüngeren Kollegen an, beendete seine Profi-Karriere nach 394 Spielen für Fortuna Düsseldorf und Bayer Leverkusen.

Dem Werksklub blieb er als Scout erhalten. "Ein toller Kollege", erinnert sich der damalige Manager Michael Reschke, "ihm war kein Weg zu weit. Und er hatte ein gutes Auge, gerade für Flügelspieler", erinnert sich Reschke, "Didi besaß großen Anteil an der Verpflichtung von Spielern wie Karim Bellarabi oder André Schürrle."

Zuletzt ging es Dieter Herzog gesundheitlich immer schlechter, seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte er 2024, als er mit seinen Kumpels von der Traditionsmannschaft nach Berlin zum Pokal-Finale nach Berlin fuhr.