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Ohne Di Giusto wäre Luzern Abstiegsfavorit Nummer eins

kicker

Eine Auswärtsniederlage beim Tabellenersten ist grundsätzlich keine Schande. Im Fall des FC Luzern ist die Situation aber eine andere. Der Tabellenerste ist der Aufsteiger aus Thun, diese Berner Oberländer haben zuletzt zwei Niederlagen einstecken müssen und gegen die Leuchtenstädter ohne Kastriot Imeri, Leonardo Bertone, Elmin Rastoder und Michael Heule antreten müssen. Besser könnte für den FCL die Ausgangslage also kaum sein, um gegen einen Tabellenersten anzutreten.

Die Realität hat dann den FC Luzern schnell eingeholt. Selbst gegen arg dezimierte Thuner hatte Luzern keine Chance. Zur Pause stand es 3:0 für den FC Thun und am Ende 4:1. Der Tabellenführer war mehr als nur eine Klasse besser als die Innerschweizer.

Ratlosigkeit von Knezevic

Unmittelbar nach dem Spiel spricht Stefan Knezevic mit blue Sport: "Wir müssen uns langsam zusammenreissen. Es ist schwierig zu erklären, es funktioniert eigentlich alles nicht, was wir uns vornehmen." Der Innenverteidiger wirkt im Interview sehr ratlos und offenbart auch, dass das Spiel ohne Ball dem FC Luzern derzeit schwerfalle. Womöglich müsse man sich mehr darauf fokussieren, tief zu stehen und zu kontern.

Einen taktischen Kniff hat sich auch Mario Frick für das Duell gegen den FC Thun überlegt. Eine Dreierkette sollte das Mittel zum Erfolg werden, gebracht hat es nichts. Die beiden Standardgegentore haben aber nichts mit einem System zu tun. Ob Dreier- oder Viererkette gespielt wird, spielt bei einem Eckball schlichtweg keine Rolle. Vielmehr fehlt es dem FC Luzern an Grundsätzlichem. Die Konsequenz ist nach vier Spielen ohne Sieg der zehnte Platz. Statt des Kampfes um das europäische Geschäft wird plötzlich der Abstiegskampf zum Thema.

Vor allem die jüngsten zwei Auftritte der Negativserie müssen zum kritischen Nachdenken anregen. Gegen den FC Zürich sorgte ein Platzverweis für einen Umschwung und dann auch gegen den Servette FC agierte der FCL auf Augenhöhe und führte zwischenzeitlich sogar mit 2:0. Gegen das Schlusslicht aus Winterthur müsste man aber zu Hause gewinnen und gegen den FC Thun war Luzern chancenlos. Da werden nun intern klare Worte von Mario Frick folgen.

Die Qualität in der Mannschaft reicht für die Ansprüche nicht aus

Zum grossen Luzerner Glück wurde im Sommer Matteo Di Giusto verpflichtet. Sechs Tore und sieben Assists stehen bereits auf dem Konto des Kreativspielers. Woche für Woche ist er der beste Spieler des FCL. Dass man trotz eines absoluten Toptransfers in den Tabellenkeller rutscht, sagt viel über die restliche Qualität im Team aus.

Es ist lobenswert, wie der FC Luzern auf junge Spieler setzt. Erfahrungsgemäss können junge Spieler aber noch nicht konstant Topleistungen abrufen. Das fällt nun auch den Leuchtenstädter auf die Füsse. Dazu ist nicht jeder Jahrgang so stark wie die goldene Luzerner Generation rund um Ardon Jashari, Luca Jaquez oder Pascal Loretz. Da fehlt am Ende im Moment beim ein oder anderen Spieler schlicht noch die Klasse, um den FC Luzern besser zu machen.

In Sachen Personalpolitik ist der FC Luzern daher womöglich etwas blauäugig an die Kaderplanung herangegangen. Es ist einfacher junge Spieler einzubauen, wenn das Gerüst stimmt. Aktuell ist dieses Gerüst instabil und mit einem Di Giusto alleine geht es nicht, denn auch der FC Winterthur wäre in der letzten Saison mit Di Giusto um ein Haar abgestiegen. So dramatisch steht es um den FC Luzern noch nicht, aber Verstärkungen sind im Winter dringend gefordert, wenn die Leuchtenstädter nicht abgehängt werden wollen.