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Maresca schimpft wegen Tah: "Sie müssen erst Blut sehen"

kicker

Gerade als Cole Palmer den FC Chelsea mit seinem Kontertor zum 1:2 gegen den FC Bayern zurück ins Spiel geschossen hatte, war Enzo Maresca aufgebracht wie zuvor noch nicht an diesem Champions-League-Abend. Der Chelsea-Trainer forderte vehement eine Rote Karte für Jonathan Tah, musste als Ergebnis aber eine doppelte Gelbe hinnehmen: eine für Tah und eine für ihn selbst.

Als Chelseas Konter gerade angelaufen war, lieferte sich der Bayern-Innenverteidiger am Mittelkreis fernab des Balles einen hitzigen Zweikampf mit Joao Pedro, der ebenso wie Tah zu Fall kam und bei dem Angriff aus dem Spiel war. Zunächst zog der Angreifer der Blues an Tahs Trikot, wovon sich dieser rabiat losriss - unter anderem mit einer möglichen Schlagbewegung, was die TV-Bilder aber nicht eindeutig auflösen konnten.

Für Maresca war die Sache indes eindeutig. "Es hätte eine Rote Karte sein müssen. Da gibt es für mich keinen Zweifel", ließ der Italiener seinem Frust freien Lauf, als Chelseas 1:3-Auftaktniederlage in München amtlich war. "Ich habe immer gesagt, dass es Rot ist, wenn keine Absicht besteht, den Ball zu spielen, sondern nur die Absicht, einen anderen Spieler zu treten. Warum ist es keine Rote Karte? Der Schiedsrichter hat gesagt, es sei nicht hart oder aggressiv genug gewesen. Um Rot zu bekommen, müssen sie also erst Blut sehen oder etwas anderes."

Zur Pause wechselte Kompany Tah sicherheitshalber aus

Angesprochen auf Marescas Rot-Forderung widersprach Tah: "Wenn ich ihn im Gesicht treffe, dann sage ich ja. Aber so ... nee." Die Gelbe Karte könne er nachvollziehen, die sei schon "richtig" gewesen. Und sie war am Ende der Grund, warum Tahs erster Champions-League-Einsatz im Bayern-Trikot schon nach 45 Minuten wieder beendet war. "Man mag es nicht, aber ich kann es nachvollziehen", meinte er zur Entscheidung seines Trainers.

"Es ging nur darum, die Mannschaft zu schützen und sicherzugehen, dass wir zu elft weiterspielen können", erklärte Vincent Kompany die Einwechslung von Min-Jae Kim zur Pause. "Wir können gegen einen Gegner dieser Qualität nicht weniger aggressiv sein."

Marescas Meinung zur fraglichen Szene konnte Kompany noch weniger nachvollziehen als Tah selbst. "Ich bin vielleicht voreingenommen, aber ich wollte eher ein Foul andersherum. Ich fand, dass er am Trikot gezogen wurde und versucht, sich zu befreien." Das sei der "natürliche Instinkt" eines Verteidigers, weiß der Belgier aus eigener Erfahrung.