Als sich Fabian Holland im Frühjahr 2024 Kreuzband, Meniskus und Innenband riss, stand seine Karriere auf der Kippe. Doch er kämpfte sich ungeachtet mehrerer Rückschläge zurück. Seit Ende Oktober steht der 35-Jährige wieder in der Startelf der Lilien.
Doch um diesen Platz muss er nun wieder bangen. Fabian Nürnberger (26) ist nach seiner Meniskus-Operation zurück, wurde am vergangenen Wochenende gegen Fürth für Holland eingewechselt und trug als einer von drei Jokern maßgeblich dazu bei, dass die Lilien einen 1:2-Rückstand noch in einen 4:2-Heimsieg umwandeln konnten.
Zukunft offen - Trainerjob keine Option
Für seine Auswechslung hatte Holland Verständnis, dennoch geht er mit Ehrgeiz in den Konkurrenzkampf mit dem neun Jahre jüngeren Nürnberger. "Klar will jeder spielen. Aber das ist jedes Jahr so", sagt er. "Wenn ich spiele, bin ich glücklich. Und wenn ich nicht spiele, dann will ich dem Trainer zeigen, dass ich die bessere Option für das nächste Spiel bin." Auf längere Sicht spricht das Alter jedoch für Nürnberger.
Ob Holland nach dieser Saison noch weiter für die Lilien spielen wird, ist unklar. "Darüber will ich jetzt noch nicht so sehr nachdenken", sagt er. "Ich fühle mich gut, fühle mich fit. Natürlich muss man auch gucken, was für beide Seiten Sinn macht." Für die Zeit nach dem Profifußball hat er noch keine fixen Berufspläne. Nur Trainer im Profibereich schließt er jetzt schon aus. "Dafür bin ich einfach nicht der Typ. Ich war noch nie einer, der große Reden hält vor anderen." Privat steht allerdings fest, dass es für den gebürtigen Berliner irgendwann wieder in die alte Heimat zurückgeht, wo er gerade ein Haus baut.
Wiedergutmachung gegen Elversberg?
Zunächst geht der Blick aber auf das Topspiel gegen Elversberg am Sonntag. Da haben die Lilien einiges gutzumachen. Vergangene Saison gab es dort ein blamables 0:4, nach dem der damalige Lilien-Coach Torsten Lieberknecht entnervt hinschmiss. Auch das Heimspiel verlor man 0:3. "Elversberg hat uns allgemein in den letzten Jahren nicht so gut gelegen", sagt Holland. "Da ist die Motivation natürlich hoch, sie endlich mal zu schlagen. Ich denke, dafür sind wir im Moment auch ganz gut drauf. Aber wir wissen natürlich, dass es gerade in Elversberg schwer ist."
Sollte Darmstadt gewinnen und Holland zum Einsatz kommen, könnte er einen Rekord weiter ausbauen. Das 4:2 über die SpVgg Greuther Fürth vergangene Woche war sein 100. Zweitliga-Sieg im Lilien-Trikot. Mit zwölf weiteren Zweitliga-Siegen für Hertha BSC ist er derzeit sogar der aktive Spieler mit den meisten Dreiern in der Klasse. "Das ist jetzt nichts, worauf man in einer Karriere hinfiebert", sagt er. "Aber klar, wenn man das hört, 100 Siege für Darmstadt, die meisten Siege in der Liga, dann bin ich schon stolz auf diesen Weg, den ich gegangen bin. Das ist nicht nur eine schöne Randnotiz."