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Schalker Stabilisierungskurs setzt sich fort

kicker

In der Liga könnte es für den Fast-Absteiger der vergangenen beiden Spielzeiten kaum besser laufen - Schalke 04 grüßt nach acht Siegen aus den bisherigen zehn Partien von der Tabellenspitze. An diesem Mittwoch wollen die Königsblauen auch im Pokal ihren erfolgreichen Weg fortsetzen. Mit einem Sieg bei Darmstadt 98 stünde der FC Schalke in der 3. Runde des DFB-Pokals, dafür würde der Verein fast eine Million Euro einsacken. Besonders gut würde das Christina Rühl-Hamers gefallen.

Als Finanzchefin kennt sie sich mit den internen Zahlen auf Schalke aller bestens aus. Seit vielen Jahren hat sie tiefste Einblicke in die Geschäftsbücher, seit 2010 als Finanzdirektorin unter dem damaligen Vorstand Peter Peters, seit 2020 bekleidet die 49-Jährige selbst diese führende Position.

Die frühere Junioren-Nationalspielerin fährt von Anfang stringent einen Kurs, der auf wirtschaftlicher Vernunft basiert. Es gab viel Kritik am harten Sparkurs, auch aus dem engeren Vereinsumfeld. Doch die Ergebnisse geben Rühl-Hamers recht. Das belegen regelmäßig die vorgelegten Geschäftsberichte, der am Dienstag präsentierte bildet keine Ausnahme.

Der FC Schalke 04 setzt seinen wirtschaftlichen Stabilisierungskurs weiter fort. Angespannt ist die Finanzlage auch noch im Herbst 2025, was allerdings längst als chronischer Zustand gilt. Der Erfolg liegt im Detail: Die Königsblauen sind ihre Existenzängste mittlerweile los, als dramatisch ist die Situation inzwischen nicht mehr zu bezeichnen.

Ein Beispiel: Schalke 04 geht fest davon aus, dass die Eigenkapitalauflage der DFL abermals erfüllt wird - damit wäre ein Punktabzug erneut vom Tisch. Zum Stichtag 31. Dezember dieses Jahres muss sich dafür das negative Eigenkapital im Vergleich zum 31. Dezember 2024 um mindestens fünf Prozent verringert haben. Damals lag es bei 98,1 Millionen Euro.

"Neue Handlungsspielräume"

"Trotz wirtschaftlicher und sportlicher Herausforderungen in den vergangenen Spielzeiten sind wir weiter auf einem guten Weg, unsere finanzielle Stabilität auszubauen und neue Handlungsspielräume zu gewinnen", sagt Rühl-Hamers. "Entscheidend dafür ist, dass wir in unserer Konsequenz nicht nachlassen, weder bei der Generierung von Einnahmen als auch bei der Kostenkontrolle."

Die Umsatzerlöse sind im Geschäftsjahr 2024/2025 auf 157,9 Millionen Euro gestiegen, es wurde ein Gewinn in Höhe von 5,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Tabellen-14. der Zweitliga-Vorsaison profitierte von überdurchschnittlich hohen Transfererlösen (16,7 Millionen Euro, vor allem die Wechsel von Assan Ouedraogo, Keke Topp und Marius Müller fallen stark ins Gewicht), außerdem bescherte dem Klub ein außergewöhnlicher Konzertsommer in der Veltins-Arena größere Summen, zusätzlich floss durch Schachtar Donezks Arena-Anmietung für Champions-League-Spiele der Ukrainer Geld in die Kassen.

Hohe Last durch Zinsen und Tilgungen

Die Gesamtverbindlichkeiten bleiben mit 147,9 Millionen Euro hoch. Auch die Last durch jährliche Zinsen und Tilgungen in Höhe von rund 16 Millionen Euro bleibt enorm. Bislang stand auch noch ein mittlerer siebenstelliger Betrag durch die Arena-Abschreibung zubuche, zumindest die ist Schalke 04 in absehbarer Zeit jedoch los - die Abschreibung für die auch mehr als 20 Jahre nach Errichtung immer noch topmoderne Spielstätte endet Mitte nächsten Jahres.

Eine Rückkehr in die Bundesliga, und danach sieht es zumindest mit Blick auf die Tabelle aktuell aus, wäre übrigens nicht automatisch ein finanzieller Befreiungsschlag. Zwar würde so manche Einnahme abrupt steigen (Stichwort TV-Gelder), doch hätte ein Aufstieg gleichzeitig auch eine Kostensteigerung zur Folge, vor allem beim Budget.

Der Sprung in die 1. Liga würde sich nur dann spürbar bezahlt machen, wenn es Schalke gelänge, sich im Oberhaus wieder zu etablieren. Genau darauf arbeitet der Verein, der sich in seiner vierten Zweitliga-Saison innerhalb von fünf Jahren befindet, mit vereinten Kräften hin.