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Sprechchöre für den gegnerischen Trainer: Wie ernst ist Marescas Lage?

kicker

Vor zwei Wochen schaffte der FC Bayern etwas, was sonst seit knapp einem halben Jahr niemandem sonst gelungen ist: Er bezwang den FC Chelsea ohne Überzahl. Die anderen vier Pflichtspielniederlagen, die die Blues seit Mitte April erlitten haben, gingen allesamt mit einer eigenen Roten Karte einher. Und Enzo Maresca tat am Montag einiges dafür, diesen Fakt mit der Fußballwelt zu teilen.

Gleich mehrmals rechnete Chelseas Trainer diesen bei seiner Pressekonferenz am Tag vor dem Champions-League-Heimspiel gegen Benfica Lissabon (Dienstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) vor, was den Schluss zuließ: Hier sitzt ein Trainer, der zuletzt ein wenig in die Defensive geraten ist - der aber nicht so recht weiß, warum eigentlich.

Wie lange genießt Maresca noch die volle Rückendeckung?

"Es gibt aus meiner Sicht keinen einzigen Grund dafür, in Panik auszubrechen, auch wenn ich weiß, dass der Fußball eine verrückte Welt ist", erklärte Maresca, der bei den Buchmachern zuletzt einen kleinen Sprung machte im Quoten-Ranking der nächsten Premier-League-Trainerwechsel, obwohl er in seiner Premierensaison mit Chelsea alle Ziele erreicht und dazu noch die Klub-WM gewonnen hatte. "Wenn man in sechs Monaten fünf Spiele verloren hat und sich verteidigen muss, dann ist das eine verrückte Welt."

Chelsea-Trainer haben diese allerdings in diesem Jahrtausend besonders gut kennengelernt. Und so überrascht es niemanden, dass die Unruhe schon wieder wächst nach einem September, in dem die Blues von fünf Pflichtspielen nur das gegen Underdog Lincoln City im League Cup gewannen. Zwar versichert die BBC mit Verweis auf eigene Quellen, dass Maresca weiterhin die volle Rückendeckung im Klub genieße und erst am Saisonende beurteilt werden soll. Doch man kann sich ausrechnen, dass die Stimmung auch intern schnell umschlagen kann, sollte in der Premier League (Platz 8) die Champions League und in der Champions League das Weiterkommen ernsthaft in Gefahr geraten.

"Eines Tages" will Maresca auch von Chelseas Fans gefeiert werden

Am Dienstag gegen Benfica werden die Chelsea-Fans jedenfalls gewiss Gäste-Trainer José Mourinho mit Sprechchören feiern, nicht Maresca. "Wenn ich ehrlich bin, würde ich das eines Tages auch gerne erleben, aber es ist kein Ziel von mir", meinte der Italiener. Nach dem jüngsten 1:3 gegen Brighton war vielmehr der Unmut der Anhänger nicht zu überhören, was Maresca gleichwohl "komplett verstehen" konnte.

Wieder war zum Problem geworden, dass sein Team lange in Unterzahl spielen musste. "Ich hätte sicherlich bessere Entscheidungen treffen können. Wahrscheinlich muss ich mich beim Spiel mit zehn Mann noch verbessern", nahm der Trainer auch sich in die Verantwortung - in der Hoffnung, dass die nächste Gelegenheit dazu noch etwas auf sich warten lässt. Personalsorgen hat er ohnehin genug: Topscorer Cole Palmer fällt mit seinen Adduktorenproblemen weiterhin aus, Moises Caicedo, Joao Pedro und Andrey Santos sind allesamt noch fraglich.