"Das Thema war auch am Montag noch nicht verdaut", schreibt die SpVgg Greuther Fürth in einer Mitteilung zwei Tage nach der 2:4-Niederlage der Fürther beim SV Darmstadt 98. Das bestimmende "Thema" rund um das Topspiel vom Samstagabend? Das Tor zum zwischenzeitlichen 2:2, das die Lilien im Anschluss an eine Ecke durch Zweitliga-Toptorjäger Isac Lidberg erzielten. Und dem eine klare Abseitsposition von Vorlagengeber Fraser Hornby bei der Kopfballablage Killian Corredor vorausgegangen war, die jedoch nicht geahndet wurde - weder vom Schiedsrichterteam in Darmstadt, noch vom VAR im Kölner Keller.
Schon nach dem Spiel hatte sich Trainer Thomas Kleine bei Sky über die Szene echauffiert, die das Spiel wieder zugunsten der Darmstädter hatte kippen lassen, und berichtete anschließend auf der Pressekonferenz auch vom Austausch mit Schiedsrichter Max Burda, der seinen Fehler im Nachhinein erkannt und sich für die Szene entschuldigt hatte. Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen, wieso griff der VAR nicht ein? Das wollten die Fürther geklärt wissen und suchten am Montag den Austausch mit dem DFB.
VAR hat Abseits übersehen: "Das bedauern wir"
Ergebnis des Gesprächs war ein Statement, in dem der Verband "ohne Umschweife" eingesteht: "Das Tor für Darmstadt wurde irregulär erzielt, es lag eine strafbare Abseitsstellung von Hornby im Vorfeld der Torerzielung vor." Im Normalfall schlägt in solchen Situationen die halbautomatische Abseitserkennung an, diese habe jedoch "fälschlicherweise keine Abseitsstellung an den VAR gemeldet, die Technik hat in dieser Situation also nicht funktioniert". Wie das passieren konnte, ist noch offen. Der DFB versichert: "Warum das nicht der Fall war, werden wir klären."
Doch auch ohne die technische Unterstützung hätte die deutliche Abseitsposition auffallen müssen. Dass sie nicht wahrgenommen wurde, erklärt der DFB wie folgt: "Der VAR hat bei der Überprüfung des Tores gleich mehrere Situationen gecheckt (v. a. ein potenzielles Foul in der Strafraummitte an Hrgota kurz nach der Ausführung des Eckstoßes, ein potenzielles Aufstützen von Hornby und ein mögliches Abseits von Lidberg beim finalen Torschuss), dabei aber leider die Abseitsstellung von Hornby nach der Kopfballverlängerung übersehen. Das bedauern wir."