Beim 1. FC Saarbrücken wird gerade jeder Stein umgedreht, um herauszufinden, wo es hakt. Dies in Ruhe zu tun, erweist sich im Saarland gerade als schwierig, nachdem ein Artikel der Saarbrücker Zeitung für Aufsehen sorgte. Darin hieß es, dass Cheftrainer Alois Schwartz das Vertrauen der Vereinsführung genieße - und zugleich die maximale Rückendeckung habe, einige Köpfe "zu rasieren". Die Zeitung berief sich dabei auf "Quellen aus dem Vereinsumfeld".
Mit etwas zeitlichem Abstand bemühte sich der Sportdirektor des FCS nun um eine Klarstellung. "Das ist totaler Quatsch", sagte Sportdirektor Jürgen Luginger im Gespräch mit saarnews. Von Suspendierungen oder personellen Konsequenzen könne keine Rede sein. Im Gegenteil: "Es ist wichtig, dass wir zusammenstehen, und keiner von den Jungs hat sich etwas zuschulden kommen lassen", so Luginger.
Luginger findet namentliche Nennungen "unmöglich"
Dass dabei konkret Torwart Phillip Menzel, Ex-Kapitän Manuel Zeitz und Verteidiger Robin Bormuth genannt wurden, sei "unmöglich" und habe im Verein für Unverständnis gesorgt. Luginger lobte die drei Spieler ausdrücklich und sagte über Zeitz: "Seine Zukunft beim FCS ist auch über die aktive Karriere hinaus Thema." Auch der genannte Co-Trainer Yannic Thiel und Athletiktrainer Max Smith würden ihre Aufgaben wie gewohnt fortführen.
Gleichwohl habe man "eine Analyse gestartet, um herauszufinden, wo wir nachlassen. Es fehlt der Invest, den wir zu Beginn der Saison hatten. Da müssen wir wieder hinkommen", betonte Luginger. Denn bei aller Klage über verletztes Stammpersonal steht Schwartz weiterhin der nahezu gleiche Kader wie im sportlich erfolgreichen September zur Verfügung.
Spannungen im Team
Inzwischen ging es für den FCS runter auf Platz 10. Nach sieben sieglosen Spielen in Folge drohen die Saarländer den Anschluss nach oben zu verlieren. "Natürlich ist die Situation negativ", räumte Luginger ein und sprach auch von unvermeidlichen Spannungen im Team: "Wenn die Punkte nicht kommen, gibt es immer Spannungen. Das ist normal. Wichtig ist, dass wir sie intern ansprechen und gemeinsam Lösungen finden."
Über die mittelfristige sportliche Ausrichtung will man "bis zum nächsten Meisterschaftsspiel" entscheiden, skizzierte Luginger. "Wir müssen keine hektischen Aktionen starten, aber Klarheit schaffen, wie es weitergeht - grundsätzlich, nicht nur in Bezug auf den Cheftrainer", erklärt er.
Bis zum nächsten Meisterschaftsspiel am Sonntag, 23. November, beim TSV 1860 München haben die Verantwortlichen noch etwas Zeit. Die Mannschaft ist bereits am Donnerstagabend (19 Uhr) wieder gefragt, wenn im Saarland-Pokal die Partie bei Sechstligist SV Bliesmengen-Bolchen ansteht.