"In den zurückliegenden Wochen mussten wir als Gremium vermehrt feststellen, dass es in der Leitung des Vereins zu größeren Unstimmigkeiten und Differenzen kam, die sich zunehmend verstärkt haben", erklärt Jens Heinig, Aufsichtsratsvorsitzender der SGD, in einer Mitteilung, die Dynamo Dresden am Sonntagnachmittag veröffentlichte. "Aufgrund dessen und mit Blick auf die sportliche Situation fehlt unsererseits das Vertrauen, dass wir mit Thomas Brendel als Geschäftsführer Sport die gesteckten Ziele erreichen können." Man sei deshalb zur Entscheidung gekommen, den im kommenden Sommer auslaufenden Vertrag mit Brendel nicht zu verlängern und den 49-Jährigen zwei Tage nach dem 1:2 gegen den 1. FC Nürnberg mit sofortiger Wirkung freizustellen.
Brendel hatte die Position im Sommer 2024 übernommen, in seinem ersten Jahr als Sport-Geschäftsführer hatte Dynamo die langersehnte Rückkehr in die 2. Bundesliga gemeistert. Von den ersten zwölf Spielen im Unterhaus konnten die Sachsen allerdings lediglich eines gewinnen, mit sieben Punkten steht die SGD Anfang November auf einem Abstiegsplatz. Auch im Hinblick auf die Winter-Transferperiode sowie die Vorbereitung der neuen Spielzeit sei die Entscheidung, sich von Brendel zu trennen, laut Heinig "unumgänglich".
Handlungsfähigkeit gesichert
Der Klub bleibt laut eigener Aussage handlungsfähig, eine Interimslösung sei gefunden. Über die kommissarische Besetzung werde man "in den kommenden Tagen gesondert" informieren. Am Samstag, 15. November, findet die Ordentliche Mitgliederversammlung der Dresdner statt. Anschließend an die Versammlung werde der aktuelle Aufsichtsrat eine "geordnete Übergabe der Aufgabe an das neu gewählte Gremium sicherstellen, um die geordnete Neubesetzung zu gewährleisten".
"Für uns als Verein gilt es jetzt noch enger zusammenzurücken, um die anstehenden Aufgaben bis zur finalen Neubesetzung der Position zu meistern", wird Stephan Zimmermann zitiert. Der Finanz-Geschäftsführer versichert, dass die Winter-Transferphase abgesichert sei. "Es müssen geschlossen gute Entscheidungen getroffen werden, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen. Dabei wird die Geschäftsführung mit dem Kaderplaner und dem Trainerteam zusammenarbeiten und versuchen, die nötigen Stellschrauben zu drehen."
Brendel stand hinter Trainer Stamm
Abzuwarten bleibt, ob die Entscheidung Auswirkungen auf die Zukunft von Trainer Thomas Stamm haben wird. Dem Schweizer hatte Brendel zuletzt trotz der Misere konsequent den Rücken gestärkt.