Viktoria Köln war trotz eines größeren Umbruchs im Sommer einmal mehr gut in die Saison gestartet. Die Ansprüche sind damit gestiegen - und gleichermaßen die Unzufriedenheit, wenn es mal nicht wie erhofft läuft. Deutlich zu hören nach einem offensiv harmlosen Auftritt beim 0:1 in Essen, als Christoph Greger mal so richtig Dampf abließ.
"Am Ende entscheidet eine Aktion das Spiel", zürnte Viktoria Kölns Kapitän mit Blick auf den Treffer von Ahmet Arslan in der 40. Minute - der nur 1,79 Meter große Essener hatte im Anschluss an eine Ecke vier Kölner um sich, doch keiner hinderte ihn am Kopfball. "Ein Standard, auf den wir eigentlich vorbereitet waren. Das ist furchtbar ärgerlich."
Noch frustrierender war für Greger jedoch die Offensiv-Leistung seines Teams. Mit Ausnahme der Chancen von Leonhard Münst sowie Lex Tyger Lobinger, die Essens Keeper Jakob Golz jeweils entschärfen konnte, brachte die Viktoria kaum etwas zustande. "Insgesamt dürfen wir uns jetzt irgendwann mal die Frage stellen, ob wir eine Top-Mannschaft sein wollen oder nicht. Man hat es heute wieder gesehen, wie wir oft auf die gegnerische Kette zulaufen und nicht mal zum Abschluss kommen", kritisierte Greger. "Da müssen wir uns entwickeln. Sonst werden wir vielleicht im Mittelfeld landen, oder rutschen auch unten rein."
Trainer Marian Wilhelm ärgerte sich über das Ergebnis, freute sich aber über die Unzufriedenheit seiner Mannschaft: "Wenn wir am Anfang der Saison gesagt hätten, dass wir hier an der Hafenstraße mit einer echt ordentlichen Leistung nicht zufrieden sein würden - dann haben wir einen guten Job gemacht. Die Jungs sind hungrig."
Heimspiel gegen Hansa
Dies gilt mit Sicherheit auch für das Highlight-Spiel gegen Hansa Rostock am Sonntag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Im Sportpark Höhenberg ist die Viktoria nach fünf Spielen, in denen vier Siege sowie ein Unentschieden gelangen, noch ohne Niederlage - und damit die beste Heimmannschaft der Liga.
In der Tabelle rangiert Köln als Neunter fünf Plätze und mit drei Punkten mehr vor Hansa. Der Aufstiegsanwärter lief den Ansprüchen zum Saisonstart hinterher, konnte sich nach vier Spielen ohne Sieg zuletzt gegen den SV Wehen Wiesbaden (3:0) aber den Frust von der Seele schießen.