Gerade einmal sieben Monate war Igor Tudor im Amt, ehe auch er an diesem Montag seinen Hut als Juve-Cheftrainer nehmen musste. Der italienische Rekordmeister kommt einfach nicht zur Ruhe und hat also den nächsten Coach verschlissen. Auf der Gehaltsliste steht neben Tudor schließlich noch dessen Vorgänger Thiago Motta, wie der Kroate mit einem Vertrag bis Sommer 2027 ausgestattet.
Umso kritischer wird von den Fans die Wahl des neuen Trainers beäugt. Bloß kein Fehlgriff mehr. Um sich Zeit zu verschaffen, setzen die Verantwortlichen zunächst auf eine Interimslösung: Massimiliano Brambilla, seit vergangenen November U-23-Coach, übernimmt bis auf Weiteres und sitzt in jedem Fall beim Heimspiel gegen Udinese Calcio an diesem Mittwoch (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) auf der Bank.
Wie es anschließend weitergeht, daraus macht der Klub noch ein Geheimnis. Nach acht sieglosen Spielen und jüngst drei Niederlagen am Stück zählen nur noch Ergebnisse, um nicht frühzeitig die Saisonziele aus den Augen zu verlieren.
Auch die Namen Terzic und Rose geisterten durch Turin
Im Hintergrund aber läuft die Suche nach einem Nachfolger Tudors bereits auf Hochtouren. Und nach übereinstimmenden italienischen Medienberichten haben sich bereits zwei Favoriten herauskristallisiert: Wurden zuletzt gar die Namen Edin Terzic und Marco Rose genannt, wird wohl doch eher eine italienische Lösung, die die Sprache spricht und die Liga kennt, bevorzugt.
Generaldirektor Damien Comolli soll sich zwei spezielle Kandidaten herausgepickt haben: Luciano Spalletti und Raffaele Palladino. Beide sind aktuell vereinslos und kennen die Serie A bestens.
Spalletti führte Neapel 2023 zur heiß ersehnten ersten Meisterschaft seit 1990 - und zog dann ein Engagement als italienischer Nationalcoach vor. Als solcher wurde er allerdings im Juni 2025 entlassen. "Der Fußball hat mein Leben zerstört", sagte Spalletti in diesem Sommer mitunter. Bereit für eine neue Aufgabe ist er dennoch.
Und Palladino? Der hatte sich im vergangenen Sommer einvernehmlich von der AC Florenz getrennt, obwohl sogar das internationale Geschäft erreicht werden konnte. Der 41-Jährige hatte zuvor erfolgreich AC Monza geführt.