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Zwischen Gespräch und Versprechen: Flick sieht Klärungsbedarf mit Araujo

kicker

Der einzig richtig gute Spanier stand aus Barcelonas Sicht auf der falschen Seite. "Wir sind begeistert von Cucurella. Er ist ein spektakulärer Spieler, und das nicht nur in der Verteidigung", sagte Chelseas Trainer Enzo Maresca über den von der UEFA gewählten Spieler des Spiels, der in der Tat vorne und hinten Akzente setzte.

Das 1:0 für die Blues - ein kurioses Eigentor von Jules Koundé - leitete der 27-Jährige mit einem Querpass in den Fünfmeterraum ein, und defensiv hat ein Linksverteidiger selten eine bessere Figur gegen Lamine Yamal abgegeben als Cucurella - keinen Stich machte Barcelonas Ausnahmekönner an der Stamford Bridge. Auch an der Schlüsselszene war er beteiligt: der Gelb-Roten Karte von Ronald Araujo.

Der bereits wegen Meckerns verwarnte Uruguayer grätschte Cucurella in der 44. Minute rabiat um, weil der Chelsea-Akteur wie so häufig an diesem Abend einen Tick schneller am Ball war. Barcelona "gelang" damit eine seltene Kombination: Die Katalanen sind erst die dritte Mannschaft in der Königsklasse, die in der ersten Halbzeit ein Eigentor und einen Platzverweis produzierte. Erstmals war das dem 1. FC Kaiserslautern gegen Bayern München (0:4) im März 1999 gelungen (Rot für Janos Hrutka, Eigentor Uwe Rösler).

Für Hansi Flick war der Platzverweis bei der letztlich klaren 0:3-Niederlage der Knackpunkt. Bei der anschließenden Pressekonferenz betonte er fast bei jeder Frage, wie schwer es sei, mit einem Mann weniger zu spielen. "Das hat einen großen Einfluss. Mit einem Spieler mehr spielt man besser. Für Chelsea ist es ein großer Vorteil, gegen zehn Spieler zu spielen", verlor sich Flick ein wenig in Allgemeinplätze.

Erst Videostudium, dann Gespräch mit Araujo

Dass Flick im Gespräch mit Araujo klarere Worte finden wird, davon ist hingegen auszugehen. "Ich weiß nicht, was bei der ersten Gelben Karte passiert ist. Ich muss mit ihm sprechen und mir die Videos ansehen, und die zweite hätte so nicht passieren dürfen", stellte er klar. "Es war weder der richtige Zeitpunkt noch die richtige Spielsituation, aber so ist es nun einmal gelaufen." Für Araujo war es bereits der fünfte Platzverweis im Barcelona-Trikot, nur sechs Barcelona-Akteure wurden ebenso häufig des Feldes verwiesen. Einsamer Spitzenreiter ist Gerard Piqué (sieben Gelb-Rote Karten, vier Rote Karten).

Barcelona findet sich nach fünf von acht Partien in der Königsklasse somit nur auf Rang 15 wieder. Kein Grund, in Panik auszubrechen, doch die Play-offs werden immer mehr zum realistischen Szenario für den Halbfinalisten der Vorsaison. Beim kommenden CL-Spiel Mitte Dezember gegen Eintracht Frankfurt ist im Camp Nou bereits Druck auf dem Kessel.

"Es wird sehr schwer, unter die ersten Acht zu kommen, aber alles ist möglich", gab sich Flick optimistisch und gelobte Besserung. "Wir werden ein anderes Barcelona sehen, das kann ich versprechen. Ich sehe, wie wir trainieren, die Intensität und die Qualität - es ist anders als noch vor ein paar Wochen. Ich habe ein gutes Gefühl." Man müsse in Zukunft jedoch "mehr kämpfen und aggressiver spielen". Eine Ausrichtung, die für Araujo sicherlich nur bedingt gilt.