Die Ausgangslage war für den THW keine optimale: Zwar hatte man den BSV Bern eine Woche zuvor bereits souverän geschlagen, dazwischen lag jedoch eine ernüchternde Niederlage in Berlin, die jedoch zu beflügeln schien, wie auch Gonzalo Perez de Vargas nach dem Spiel befand: "Wir wollten nach dem Berlin-Spiel zeigen, dass wir es besser können", erklärte der Spanier. Dabei halfen auch über 8000 Fans in der Wunderino Arena, von denen knapp die Hälfte Kinder und Jugendliche aus Vereinen in Schleswig-Holstein waren, die im Rahmen des "Tags der Vereine" vergünstigten Zutritt erhielten. Eine "tolle Atmosphäre", freute sich de Vargas.
Nach seinem Kreuzbandriss kommt der Torhüter immer besser in sein Spiel, zeigte gegen die Schweizer vier Paraden. "Ich freue mich für Gonzalo, dass er heute erneut 30 Minuten spielen konnte", sagte sein Trainer Filip Jicha. Im Angriff überzeugten vor allem Bence Imre, den es möglicherweise nach Veszprem zieht, mit zehn Treffern sowie Nachwuchsspieler Rasmus Ankermann, der sechsmal netzte. "Ich freue mich auch für meine 'Young guns', die ihre Rolle gut ausgefüllt haben", so Jicha. Auch Jesse Dahmke bekam viele Spielanteile.
"Sehr sympathische Spielweise"
Zur Pause stand es bereits 19:14, am Ende fuhr der THW einen Zehn-Tore-Sieg (37:27) ein. Besonders in der Anfangsviertelstunde konnten die Schweizer ordentlich mithalten, mussten aber früher ablassen als noch im Hinspiel. "Bern hat in beiden Spielen aufs Gaspedal gedrückt, diese Spielweise ist mir sehr sympathisch. Ich freue mich für meine Jungs, die heute mutig waren und ebenfalls das Gaspedal gedrückt hielten", blickte Jicha auf beide Partien zurück.
Auch für den BSV nahm das Spiel im hohen Norden aber ein versöhnliches Ende: "Es war uns eine Riesen-Ehre und ein großer Stolz, heute hier vor so vielen Zuschauern spielen zu dürfen", sagte Abwehrchef Lukas Rohr. Trainer David Staudenmann sah es ähnlich: "Ein großer Dank für dieses unglaubliche Spiel vor so vielen Zuschauern. Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt, in der zweiten Halbzeit haben wir dann zu viele technische Fehler produziert und uns die Gegenstöße gefangen", fällt sein Fazit aus. Am Ende feierten die Schweizer mit ihren 40 mitgereisten Fans.
Viel Zeit zum Feiern über den vorzeitigen Einzug in die Hauptrunde bleibt den Zebras aber nicht: Am Samstag gastiert Frisch Auf Göppingen in der Wunderino Arena: "Wir beginnen jetzt mit der Vorbereitung auf ein schweres Spiel", kündigt Jicha an.
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