Der TBV Lemgo Lippe startete schon vor dem Anpfiff mit guten Nachrichten: Flügelspieler Samuel Zehnder verlängerte seinen Vertrag, zudem kehrte Niels Versteijnen nach Krankheitsausfall zurück. Beim ThSV Eisenach feierte Rechtsaußen Gian Attenhofer nach Bänderriss sein Comeback. In der Anfangsphase entwickelte sich ein torarmes und ausgeglichenes Spiel, das nach knapp 20 Minuten beim Stand von 6:6 völlig offen war.
Dann jedoch folgte die entscheidende Phase: Lemgo legte einen beeindruckenden 12:2-Lauf über die Halbzeitpause hinweg hin und zog dank eines starken Keepers Constantin Möstl auf 20:10 davon. Eisenach leistete sich zahlreiche technische Fehler und fand offensiv kaum Lösungen. Anders als zuletzt gegen Erlangen, als ein fast aussichtsloser Rückstand fast noch gedreht wurde, blieb der erhoffte Umschwung diesmal aus.
Lemgo kontrollierte die Partie bis zum Schluss und hielt den ThSV klar auf Abstand, zwischenzeitlich sogar mit zehn Toren. Eisenach kam nie mehr in Schlagdistanz und verbuchte am Ende 16 technische Fehler. Mit dem deutlichen Sieg verbessert sich Lemgo auf 19:7 Punkte und vorübergehend auf Tabellenrang drei, während Eisenach auswärts seine Negativserie fortsetzt und als Tabellen-13. weiter unter Druck steht.
Zu viele Fehler
"Wir haben in den ersten 20 Minuten einen sehr, sehr guten Zugriff in der Abwehr. Ich finde auch, dass leider Defensive uns wenig vorwerfen können. Über das ganze Spiel haben wir eine gute Zweikampfbereitschaft da. Dann mit dem Ergebnisdruck in der zweiten Halbzeit kommen dann ein, zwei einfache Fehler in der Abwehr dazu. Aber insgesamt mit der Abwehrleistung bin ich einverstanden, mit der Zweikampfintensität", anylsierte Sebastien Hinza nach der Partie.
Am Dyn-Mikrofon fügte er später mit an: "Wenn man mit 16 technischen Fehlern agiert oder 15, dann eine Wurfquote hat von knapp über 50 Prozent, dann gibt es halt wenig, wo man sich festhalten kann. Das müssen wir jetzt analysieren. Da sind wir alle für verantwortlich."
"So etwas wünscht man sich"
Auf der anderen Seite war die Stimmung nach dem Sieg natürlich ausgelassen. "Die Stimmung war wieder überragend, gerade in den Anfangsphasen. Es macht derzeit wirklich viel Spaß und ich freue mich besonders auf das kommende Spiel gegen Flensburg. Da muss jeder, der in die Halle kommt, noch mehr angezündet sein und das letzte Quäntchen drauflegen, sodass wir wirklich einen Hexenkessel haben", erklärte Trainer Florian Kehrmann.
Nach der Partie meldete sich auch Publikums-Liebling Samuel Zehnder zu Wort: "Von Minute zu Minute ist nochmal was gelungen. Jan kommt auch zurück von einer Verletzungspause und spielt dann so ein super Spiel. Uri [Kasthelic] hält noch ein paar Freie, nachdem Konsti [Möstl] vorher super gehalten hat. Leve [Carstensen] kommt rein, kriegt einen aufgeregten Wurf, macht ein Tor. Ich glaube, so etwas wünscht man sich dann bei so einem Spiel, dass dann alle irgendwie noch Erfolg erfahren."
Neue Ausgabe unseres Printmagazins!WM-Special, Knorr, Jonsson, Duvnjak, Kaufmann und mehr» Bock auf Handball versandkostenfrei vorbestellen