Mittlerweile ist es schon gut eine Woche her, dass Hassan Moustafa als Präsident der Weltverbandes IHF wiedergewählt wurde. Weitere vier Jahre wird der 81-jährige Ägypter die IHF nun anführen, was unter anderem vom Deutschen Handballbund (DHB) extrem kritisch gesehen wird. DHB-Präsident Andreas Michelmann etwa hatte den Ablauf des Kongresses als "Farce" bezeichnet.
Auch die Bundesliga, deren Chef Frank Bohmann gegenüber handball-world schon vor Monaten Zweifel an Moustafas körperlicher Fitness geäußert hatte, sieht dessen Wiederwahl kritisch. "Ich habe das am Livestream verfolgt, das war keine gute Veranstaltung", sagt Bohmann mit Blick auf die technischen Probleme beim Kongress in Kairo.
Bohmann fordert professionellere Strukturen
So waren die Wahlen nur mit mehrstündiger Verspätung über die Bühne gegangen. "Aber ganz unabhängig davon war das Ergebnis, auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte, so eindeutig, dass man es akzeptieren muss." 73,3 Prozent der stimmberichtigten Mitglieder stimmten für Moustafa, die drei Gegenkandidaten aus Europa lagen weit abgeschlagen dahinter.
"Die Defizite bleiben somit bestehen. Wir werden weiter darauf hinwirken, dass sich da was verändert", sagt Bohmann. "Ich glaube, der Handball hat zum Beispiel im Bereich Medien, Digitalisierung, Vermarktung riesigen Nachholbedarf. Es erfordert einfach viel professionellere Strukturen als das, was die IHF bislang zu bieten hat."