Das Spiel gegen die Schweiz in St. Gallen war eines mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten: Nachdem es zur Pause nur 13:12 für die DHB-Auswahl stand, drehte das Team um Kapitänin Antje Döll nach Wiederanpfiff auf und siegten am Ende deutlich mit 35:17. Es war der vorletzte Test vor dem Start der Heim-Weltmeisterschaft am 26. November.
"In Halbzeit eins sind wir noch nicht so reingekommen, wie wir uns das vorgestellt haben", bemängelte Rückraumspielerin Viola Leuchter nach dem Spiel. "Umso besser, dass wir es in der zweiten Halbzeit dann mit einer bockstarken Abwehr so hinkriegen. Wir kriegen fünf Tore, da können wir natürlich mit zufrieden sein", freute sich die 21-Jährige aber.
Neues taktisches Konzept
Bundestrainer Markus Gaugisch setzte, ganz im Stile von Misha Kaufmann, auf vier Rückraumspielerinnen. So starteten Emily Vogel, Nieke Kühne, Alina Grijseels sowie Nina Engel im Angriff, der Kreis blieb zunächst unbesetzt. "Wir wissen jetzt, dass wir, gerade mit unserem neuen Konzept, noch ein bisschen an uns arbeiten müssen. Das funktioniert gut, aber nur, wenn wir die Ruhe bewahren", erklärte Jenny Behrend. Gerade zu Beginn war noch ordentlich Sand im deutschen Angriffsgetriebe, im zweiten Abschnitt kehrte Gaugisch mit Lisa Antl zeitweise zurück zum klassischen Kreisläuferspiel. Drei Tore von Leuchter brachten die endgültige Wendung im Spiel.
Am Samstagnachmittag geht es erneut gegen die Eidgenössinnen und am Mittwoch (26. November) ist es dann soweit: In Stuttgart starten die DHB-Frauen gegen Island in die Heim-Weltmeisterschaft: "Es kann gar nicht schnell genug gehen, finde ich. Wir fiebern da schon so lange drauf hin und dass es jetzt so kurz bevor steht, gibt natürlich nochmal einen extra Push", erklärte Jenny Behrend nach dem Schweiz-Spiel. Klar ausgesprochenes Ziel ist das Halbfinale.
Gaugisch mit gutem Gefühl
"Das ist einfach nur Bock zu spielen und die Mischung aus Lockerheit und dann aber auch zielgerichtetem Arbeiten", sagt Trainer Gaugisch mit Blick auf den Heimvorteil. "Wichtig ist, dass die Dinge, die man anspricht, umgesetzt werden. Und da habe ich einfach ein gutes Gefühl jetzt."
Beim Kader setzt Gaugisch auf eine eingespielte Mischung aus erfahrenen Spielerinnen und Nachwuchstalenten. "Wir müssen über die Breite kommen. Wir haben ein langes Turnier vor uns. Da müssen wir gucken, dass wir flexibel bleiben", so der 51-Jährige.
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