Nach dem 7:7 von Gastgeber Veszprem im Spiel der Handball Champions League ging Fabian Wiede für die Füchse Berlin in die Schnelle Mitte, kreuzte unter leichtem Kontakt in die Mitte und landete dabei unglücklich. Sofort hielt sich der Rückraumspieler das rechte Knie und signalisierte in Richtung Bank, dass er Hilfe benötige und es sich um eine schlimmere Verletzung handele. "Eine genauere Diagnose steht noch aus", teilten am Abend die Füchse Berlin mit.
Die Halle verstummte zunächst, applaudierte dann wie auch die Bank von Veszprem als Fabian Wiede mit angewinkeltem rechten Knie auf einer Trage vom Parkett in Richtung Kabine getragen wurde. Patrik Ligetvari begleitete ihn dabei und kam kurz darauf aus dem Kabinengang zurück gesprintet.
Die Begegnung wurde nach mehrminütiger Unterbrechung fortgesetzt, die Füchse Berlin setzten sich dabei in der Folge etwas ab und nahmen ein 16:12 mit in die Kabinen - kurz vor der Pause gab es mit der frühen dritten Zeitstrafe gegen Max Darj allerdings den nächsten Rückschlag, den der Bundesligist im zweiten Abschnitt insbesondere in der Deckung kompensieren musste.
Im zweiten Spielabschnitt sorgte ein starker Dejan Milosavljev mit insgesamt 16 Paraden zunächst dafür, dass sich Berlin gar auf sieben Tore lösen konnte. Zwei kleine Schwächephasen mit einmal drei und einmal vier Gegentoren in Serie sorgten aber am Ende noch einmal für Spannend. Erst in der Schlussminute fiel die Entscheidung.
"Wir haben viel Selbstvertrauen, aber Fabis Verletzung tut weh. Wir haben mit acht, neun Spielern das ganze Spiel über gekämpft, am Ende haben wir die zwei Punkte mehr als verdient", sagte Dejan Milosavljev nach der Partie.
Hinweis: Eine Diagnose zur Verletzung von Fabian Wiede gibt es bislang noch nicht. Der Artikel wird mit neuen Informationen über den Abend upgedatet.
Fünf Minuten zuvor hatte sich beim Stand von 4:4 bereits Ivan Martinovic verletzt, nachdem er den Ellenbogen von Luka Cindric ins Gesicht bekommen hatte. Martinovic war zuvor von der Füchse-Deckung leicht geschoben worden, Cindric wollte beim Durchbruch an Darj vorbei - dabei stießen die beiden Akteure von Veszprem unglücklich zusammen.
Hannings "Spieler der Meistersaison"
Fabian Wiede wechselte von seinem Heimatverein MBSV Belzig 2006 als Zwölfjähriger in die Jugend des 1. VfL Potsdam, ab 2009 läuft er für die Füchse Berlin auf und feierte nach Meisterschaften in der A-Jugend sowie Triumphen im DHB-Pokal sowie der European League in der vergangenen Saison mit dem Team aus der Haupstadt den Titelgewinn in der Handball-Bundesliga.
Für Fabian Wiede wäre es nicht die erste schwere Verletzung in seiner Karriere. Der Handball-Europameister von 2016 und Bronze-Gewinner von Olympia in Rio hatte unter anderem die Olympischen Spiele 2021 wegen hartnäckiger Schulterprobleme verpasst, 2024 sagte er aufgrund einer Operation am Fuß ab und im Herbst 2023 folgte eine Verletzung am Sprunggelenk.» Die Olympia-Kader der deutschen Nationalmannschaft der Männer seit 1972
Nach den verschiedenen Verletzungen fand Wiede in der vergangenen Saison zu alter Stärke, Füchse-Macher Bob Hanning erklärte ihn sogar zu seinem persönlichen Spieler der Saison. Auch für das DHB-Team schien der 31-Jährige wieder eine Option zu werden - auch wenn er zuletzt nicht nominiert wurde.
"Ich habe nie meine Nationalmannschaft-Karriere beendet, ich laufe immer gern im Deutschland-Trikot auf und werde immer alles geben. Ich bin bereit, aber ob das unter dem Trainer noch einmal funktionieren wird, weiß ich nicht", erklärte Fabian Wiede vor der Saison seine Bereitschaft. Aktuell dürfte der Fokus aber auf die aktuelle Verletzung und eine Rückkehr ins Trikot der Füchse Berlin gerichtet sein.
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