Vor 18 Tagen hatten sich Jannik Sinner und Daniel Altmaier in Shanghai gegenübergestanden, damals gewann der Italiener souverän mit 6:3, 6:3 - diesmal sollte es noch klarer werden. Von Beginn an zeigte Sinner, dass mit ihm an diesem Abend nicht gut Kirschen essen war. Der Südtiroler dominierte Satz eins nach Belieben, gewann 24 der insgesamt 30 gespielten Punkte (!) und holte sich den Durchgang letztlich sehr klar mit 6:0. Altmaier musste man zugutehalten, dass er es versuchte, durchaus aktiv war, doch am Ende lief beim Weltranglisten-51. absolut gar nichts zusammen - es war ein schlichtweg restlos gebrauchter Tag.
Durchgang zwei war dann nur bedingt besser aus Sicht des 27-Jährigen, der nach einer starken Sandplatz-Saison auf der Suche nach seiner Form ist. Altmaier holte zwar zu Beginn des Satzes sein erstes Spiel des Matches, kassierte aber direkt beim nächsten Service aufgrund eines Rückhandfehlers das Break. Anschließend drehte der Weltranglistenzweite, um den es in dessen Heimatland Italien heftige Diskussionen gibt, auf - und zog weg. Der Deutsche holte sich zwar noch ein zweites Spiel, musste sich schlussendlich aber in nur 58 Minuten dem großen Favoriten mit 0:6, 2:6 geschlagen geben.
Sinners Dominanz spricht Bände
Sinners Dominanz war erdrückend, was ein Blick auf die Statistik verriet: Fast doppelt so viele Winner (19:10), mehr als doppelt so wenige unerzwungene Fehler (7:20), mehr als doppelt so viele gewonnene Punkte (55:22), aber ganz besonders stachen die Grundlinienduelle hervor, wo der Italiener 31 von 38 möglichen Punkten holte; die restlichen sieben gingen an Altmaier, der darüber hinaus auch noch enorme Probleme mit dem zweiten Aufschlag hatte. Da holte er nur 21 Prozent der Punkte, was ein unterirdischer Wert ist.
Im Achtelfinale erwartet Sinner, der auf Hardcourt aktuell eine Siegesserie von 17 Spielen in Folge aufweist, nun das Duell gegen seinen Landsmann Flavio Cobolli, der Tomas Machac aus Tschechien mit 7:6 (8:6), 6:2 bezwungen hatte.