Der Kanadier Felix Auger-Aliassime hat seine Chancen aufs Halbfinale der ATP Finals gewahrt. Der 25-Jährige setzte sich in seinem zweiten Gruppenspiel gegen den US-Amerikaner Ben Shelton mit 4:6, 7:6 (9:7), 7:5 durch und weist nun eine 1:1-Bilanz auf. Shelton steht damit dicht vor dem sicheren Aus.
Durch Auger-Aliassimes Sieg kann der deutsche Tennisstar Alexander Zverev am Abend (20.30 Uhr) gegen den italienischen Titelverteidiger Jannik Sinner mit einem Sieg in zwei Sätzen vorzeitig das Halbfinal-Ticket buchen.
Zverev und Auger-Aliassime treffen zum Abschluss der Vorrunden in der Björn Borg Gruppe am Freitag aufeinander. Im Falle einer Niederlage gegen den klaren Favoriten Sinner blüht Zverev im Kampf um die Qualifikation für die Runde der besten vier hingegen ein "Endspiel" gegen Auger-Aliassime.
Shelton mit Schmerzen und Wunde
Der Kanadier hatte bei seiner glatten Zweisatz-Niederlage gegen Sinner am Ende Probleme mit der Wade offenbart - und auch gegen Shelton lief es zunächst nicht rund. In der entscheidenden Phase des ersten Satzes verließ ihn sein starker Aufschlag, und Shelton schlug eiskalt zu.
Im Tiebreak des zweiten Satzes erlebte der US-Amerikaner dann aber eine heftige Schrecksekunde. Nach einem intensiven Ballwechsel schien Shelton starke Schmerzen am Knie zu haben, auch eine kleine Wunde war zu sehen. Er biss auf die Zähne, doch Auger-Aliassime krallte sich erst den zweiten Satz und schließlich auch den Sieg, weil Shelton in den entscheidenden Phasen zu unreif agierte.
Alcaraz: "Es ist wirklich schwierig, nicht an die Nummer eins zu denken"
Einen letzten Schritt muss in des Carlos Alcaraz noch gehen, dann hat er eines von zwei großen Zielen bei den ATP Finals in Turin erreicht. Mit einem Sieg über Lorenzo Musetti im abschließenden Gruppenspiel am Donnerstag (nicht vor 20.30 Uhr) würde sich der Spanier den ersten Platz in der Weltrangliste am Ende des Tennisjahres sichern - unabhängig von den weiteren Ergebnissen und erstmals seit 2022.
Ganz ausblenden kann er die Gedanken daran nicht, auch wenn er versucht, den Fokus auf dem Spielerischen zu halten. "Es ist wirklich schwierig, nicht an die Nummer eins zu denken", sagte Alcaraz, der seinen Rivalen Sinner im Rennen um die Krone in Schach halten will. Zu Beginn des hart erkämpften Dreisatzsieges über Taylor Fritz, der den vorletzten Schritt auf seiner Reise markiert hatte, habe ihn das Thema durchaus beschäftigt. Es sei wichtig, "dass die Nerven mich nicht bremsen, und ich meine Emotionen kontrollieren kann", führte der Spanier aus: "Das wird ein großer Tag für mich."
Sollte Alcaraz wider Erwarten nicht gegen den italienischen Nachrücker Musetti triumphieren, bleibt ihm eine weitere Chance. Der Finaleinzug würde ebenfalls reichen, um sein Ziel zu erreichen. Nebenbei kämpft der sechsmalige Grand-Slam-Sieger auch um seinen ersten Triumph bei den Finals.
Vergangenes Jahr war für den erschöpften Alcaraz bereits in der Gruppenphase Schluss gewesen, 2024 beendete er als Weltranglistendritter - hinter Sinner und Zverev.