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Zverev verpasst die Big Points: Auger-Aliassime holprig ins Halbfinale

kicker

Da sowohl Alexander Zverev als auch Felix Auger-Aliassime gegen Ben Shelton (USA) gewonnen und gegen Jannik Sinner (Italiener) verloren hatten, war vor dem direkten Aufeinandertreffen klar: Der Gewinner würde ins Halbfinale einziehen, der Verlierer die Segel streichen. Der Kanadier und die zahlreichen Zuschauer mussten sich zunächst etwas gedulden, ehe die Show starten konnte, da Zverev sich ungewöhnlich lange Zeit gelassen hatte und mit ordentlicher Verspätung aus seiner Kabine gekommen war.

Beide Spieler sind aufschlagstark - und das zeigte sich dann auch auf dem Court. Der Deutsche wirkte anfangs allerdings stabiler und kam im Laufe des ersten Satzes auch in zwei verschiedenen Aufschlagspielen seines Gegners jeweils zu einem Breakball, konnte diese letztlich aber wie schon in seinem Match gegen Jannik Sinner, als er gleich sieben Breakbälle vergeben hatte, nicht nutzen. Zu Zverevs Verteidigung sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass sowohl Sinner als auch diesmal FAA in diesen entscheidenden Momenten absolut nervenstark geblieben waren und klasse servierten.

Zverev wackelt einmal - und FAA greift sofort zu

Auf Zverev traf das leider nicht zu, denn ausgerechnet beim Stand von 4:5 wackelte sein Aufschlag plötzlich. Beim 28-Jährigen, der 2018 und 2021 die Finals bereits gewonnen hatte, sank plötzlich die Aufschlagquote und er sich auf einmal mit einem 0:40 und drei Satzbällen konfrontiert. Zverev wehrte die drei dann aber stark ab, pushte sich, nur um mit einem verschlagenen Volley seinem Gegner den nächsten Breakball zu geben. Auger-Aliassime war in dieser Phase der aggressivere Spieler und holte sich Satz 1 mit einem Vorhand cross Winner.

Zverev, der im Head to Head gegen FAA vor dem Match mit 6:3 vorne gelegen hatte, ärgerte sich über den Spielverlauf und verzog sich in der Pause in die Kabine. Besonders bitter aus Sicht des Deutschen war, dass das Match absolut ausgeglichen war, Auger-Aliassime gewann jedoch die Big Points - und gab zu Beginn von Satz 2 Tempo und Rhythmus gegen einen zu passiven Weltranglistendritten vor. Immer wieder kam bei Zverev der Blick in die Box, der Hamburger wirkte teils ratlos und der Weltranglistenachte kam im vierten Spiel zu zwei weiteren Breakchancen, die Zverev aber abwehrte.

Etwas später ärgerte sich die deutsche Nummer 1 sichtlich, als FAA einen Breakball per Ass abwehrte und kurz darauf auf 3:2 stellte. Beim Seitenwechsel schimpfte Zverev lautstark auf seiner Bank, rang sichtlich mit sich selbst und blickte dabei in der Inalpi Arena auch fragend gen Himmel. Weil aber auch der Kanadier in dieser Phase immer wieder fehlerhaft unterwegs war, ging es folglich weiter in Reih und Glied - und die Spannung stieg.

Beide mussten zwar immer wieder brenzlige Situationen überstehen, brachten aber dennoch ihre Service-Games durch, ergo musste der Durchgang im Tiebreak entschieden werden. In diesem ging das Nerven- und Fehlerspiel (Zverev lag am Ende bei 28 Unforced Errors, FAA bei 27) weiter: Zverev holte zunächst ein frühes Minibreak auf, konnte sich dann aber nicht absetzen und sah sich nach einem Vorhandfehler mit einem Matchball gegen sich konfrontiert. Die deutsche Nummer eins brachte dann zwar den ersten Aufschlag über die Linie, war aber in der Folge nicht stabil und geriet schließlich mit einem Grundlinienschlag zu lang.

Auger-Aliassime riss die Arme in die Luft, bejubelte seinen 6:4, 7:6 (7:4)-Erfolg und zog damit bei seinem Finals-Debüt direkt in die Runde der letzten Vier ein. Am Samstag wartet auf den Kanadier nun Carlos Alcaraz, der sich den Titel als Nummer 1 der Welt zum Jahresende bereits gesichert hat, die Finals aber noch nicht gewinnen konnte.