Die ungewöhnlich hohe Zahl an Strafen der Minnesota Vikings im Spiel gegen die Baltimore Ravens war die höchste eines NFL-Heimteams seit 16 Jahren. Während Minnesota intern nach Ursachen sucht, wies John Harbaugh jegliche Verantwortung zurück und erklärte, er habe alle Szenen mehrfach überprüft. Auch Vikings Head Coach Kevin O’Connell nahm die Schuld letztlich auf sich.
Harbaugh: "Wir haben nichts Illegales getan"
Harbaugh erklärte am Montag, dass die Ravens nie versucht hätten, mit verbalen Tricks die Offense des Gegners zu täuschen: "Wir haben nie 'set' oder 'hut' gesagt, um sie aus dem Rhythmus zu bringen," betonte Harbaugh. "Ich habe mir jede einzelne Szene angesehen - kein einziges Mal haben wir uns bewegt oder versucht, sie zu irritieren."
Stattdessen sei Minnesota mit vielen wechselnden Cadences und Formationsverschiebungen selbst ins Stolpern geraten. "Sie haben viel auf zwei gezählt, um uns zu Offsides zu verleiten, und dabei offenbar den eigenen Rhythmus verloren", so Harbaugh.
O’Connell übernimmt Verantwortung
O’Connell räumte am Montag ein, dass die Probleme vor allem hausgemacht waren: "Ich muss das Team besser vorbereiten. Wenn du solche Pre Snap Issues hast, ist das kein Zufall. Ich habe mir jede Szene angesehen - es war eine Mischung aus mehreren Dingen."
O’Connell kündigte an, die Abläufe im Training und die Kommunikation an der Line of Scrimmage zu überarbeiten.
Historisch viele Strafen für Minnesota
Acht False Starts in einem Heimspiel - so viele waren seit 2009 keinem NFL-Team mehr unterlaufen. In Harbaughs 18 Jahren als Head Coach hatte zuvor kein Ravens-Gegner mehr als vier solcher Strafen kassiert.
Trotz der hitzigen Diskussionen dürfte die NFL den Fall kaum weiterverfolgen: Weder Videos noch Offizielle deuten bislang auf unsportliches Verhalten der Ravens hin.