Stafford kritisiert Catch-Regel: "Wünsche mir gesunden Menschenverstand"

Im vierten Viertel der Partie Ravens-Steelers wurden zwei spielentscheidende Szenen per Replay Review gekippt: Ein vermeintlicher Touchdown von Isaiah Likely wurde aberkannt, ein Catch von Aaron Rodgers hingegen bestätigt. Beide Entscheidungen widersprachen den Urteilen der On-Field-Officials und lösten erneut Kritik an der Auslegung des Replay-Standards aus.

"Man weiß als Spieler, ob es ein Catch ist oder nicht"

Rams-Quarterback Matthew Stafford, seit 2009 in der NFL, kritisierte die aktuelle Auslegung der Catch-Rule im Let’s Go!-Podcast. "Seit 17 Jahren ändern sich die Regeln gefühlt alle paar Jahre", sagte er. Zum Likely-Play ergänzte er: "Es fühlte sich wie ein Touchdown an - und sah in meinen Augen auch so aus."

Er bemängelte insbesondere die Rolle von New York im Entscheidungsprozess: "Es ist schwer zu akzeptieren, wenn etwas auf dem Feld klar erscheint und dann trotzdem geändert wird. Ich wünschte, manchmal würde gesunder Menschenverstand die Regel ein Stück weit überstimmen."

Tomlin weicht Kritik aus

Steelers-Head-Coach Mike Tomlin nahm eine deutlich pragmatischere Haltung ein. Zur Aberkennung des Likely-Touchdowns sagte er: "Ich habe gelernt, weiterzumachen. Kontroverse Entscheidungen gehören dazu."

Auch eine Bewertung der konkreten Szenen lehnte Tomlin ab. "Es wird immer kontroverse Calls in großen Spielen geben. Ich fokussiere mich darauf, genug Plays zu machen, damit ein Spiel nicht von einer Entscheidung abhängt."

Reformdruck steigt - Catch-Rule erneut im Fokus der Liga

Auf die Frage, ob er die Catch-Rule überhaupt noch verstehe, antwortete Tomlin: "Tu ich. Aber es ist ein schnelles, und für die Refs schwer zu führendes Spiel." Kritik am Replay-Prozess oder den Regeln äußerte er nicht, was Beobachter als verpasste Chance sehen, für mehr Klarheit einzutreten.

Die NFL steht nach den jüngsten Entscheidungen wieder vor einer Grundsatzdiskussion: Der Replay-Standard "klar und offensichtlich" wird laut Kritikern nicht mehr konsequent angewendet. Sowohl Coaches als auch Spieler fordern mehr Einheitlichkeit - und womöglich eine erneute Überarbeitung der Catch-Rule.

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