Der letzte Titel der deutschen Frauen-Nationalmannschaft liegt schon etwas länger zurück. 2016 war das, als die DFB-Frauen in Rio Olympia-Gold geholt hatten.
Seitdem warten sie auf einen Triumph bei einem Turnier. Jetzt winkt die große Chance, denn am Dienstag steht in Madrid das Final-Rückspiel in der Nations League gegen Spanien an.
Rückspiel? Genau. Das Finale wird in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Im Hinspiel hatten die DFB-Frauen in Kaiserslautern trotz Überlegenheit nur 0:0 gespielt. Heißt: Es gibt ein klassisches Endspiel. Wer ein Tor mehr schießt, ist Champion.
Bei Unentschieden geht es in die Verlängerung und zur Not auch ins Elfmeterschießen, wenn es nach 120 Minuten weiterhin ein Remis gibt.
Ein gewöhnungsbedürftiger Modus, dessen Hintergründe die UEFA bislang auch nicht erklärt hat. Bundestrainer Christian Wück sagte zwar vor dem Hinspiel, "bei einem Finale redet man ja eigentlich von einem Spiel". Den Modus sieht er aber positiv: "Aus Trainersicht ist es gar nicht so schlecht, auf diesem Topniveau zweimal gegen Spanien zu spielen. Das wird uns viel bringen - unabhängig vom Ergebnis."

Die Ausgangslage hat sich nach dem Hinspiel nun aber nicht geändert. "Natürlich hätten wir uns einen kleinen Puffer auch noch erspielen können", sagte Klara Bühl. "Aber ich glaube nicht, dass es das Spiel in Spanien so viel einfacher gemacht hätte, ob wir jetzt hier 1:0 oder 0:0 spielen. So haben wir das klassische Finale und darauf freuen wir uns extrem."
Janina Minge stellt eine einfache Rechnung auf: "Das ist das eine Spiel, wo wir einfach ein Tor mehr schießen müssen als der Gegner." "Wir wollen da voll auf Sieg gehen", sagte Rebecca Knaak. "Man hat gesehen, was drin ist, was möglich ist, und das wollen wir auch in Madrid auf dem Platz zeigen: dass wir das Finale gewinnen können", sagte Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken.
Und Bundestrainer Christian Wück stellte klar: "Wir wollen unbedingt diesen Titel holen. Wir wollen unbedingt das weiterführen, wo wir im Oktober 2024 begonnen haben." Auf das DFB-Team wartet im Stadion von Atletico Madrid wohl ein Hexenkessel, denn zum vergangenen Wochenende hin waren 45.000 Tickets verkauft für die rund 70.000 Zuschauer fassende Arena. Klar ist, dass sich die deutschen Frauen mit dem beherzten Auftreten im Hinspiel zusätzlichen Respekt erarbeitet haben.
"Es ist wahr, dass wir viel gelitten haben und nicht das gespielt haben, was wir wollten", sagte Torhüterin Cata Coll. Und verwies auf den Pluspunkt Heimvorteil: "Aber ich bin mir sicher, dass wir es im Metropolitano mit unseren Leuten schaffen werden."
Aber: Die beste Spielerin wird den Gastgerinnen fehlen. Weltfußballerin Aitana Bonmati erlitt im Training einen Wadenbeinbruch.
Trotzdem ist klar, dass es für Deutschland kein Spaziergang wird gegen die Titelverteidigerinnen. "Das zweite Spiel wird wieder extrem hart", sagte Minge. "Aber ich bin völlig davon überzeugt, dass wir es schaffen können."
Die ARD übernimmt die Übertragung. Ab 18:00 Uhr meldet sich Das Erste mit der Liveübertragung aus Madrid. Anstoß ist um 18:30 Uhr.
Moderator ist Claus Lufen, Reporter Bernd Schmelzer. Als Expertin fungiert Almuth Schult.
Auch online werdet Ihr versorgt: In der ARD-Mediathek und auf sportschau.de könnt Ihr das Spiel kostenlos streamen. Das funktioniert ganz ohne Registrierung, ganz ohne Hürden. Einfach den LIVE-STREAM anklicken und das DFB-Team auch unterwegs verfolgen.