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Trotz des Abstiegs: VfL Bochum verkündet Rekordgewinn

kicker

Die Länderspielpause nutzte der VfL Bochum für seine Mitgliederversammlung. Am Dienstagabend gab der Zweitligist Erträge von knapp 93,4 Millionen Euro für die vergangene Spielzeit 2024/25 an. Da sich gleichzeitig die Aufwendungen auf rund 86,9 Millionen Euro beliefen, bleibt für die ausgegliederte Kapitalgesellschaft ein Gewinn von rund 6,5 Millionen Euro. Trotz des bitteren Bundesliga-Abstiegs bedeutet das einen nie dagewesenen Rekordgewinn des VfL.

Als alleiniger Geschäftsführer des Klubs übernahm Ilja Kaenzig den umfangreichsten Bericht der Mitgliederversammlung. "Als wir vor Jahren die Vision 100+ ausgerufen haben, wurden wir belächelt", sagte der 52-Jährige: "Jetzt ist der Beweis erbracht, dass der VfL die wirtschaftlich kritische Größe besitzt, um sich in der Bundesliga zu etablieren."

Angepeilt sind vom Verein auch Transfererlöse, durch die sich der VfL bei einer Bundesliga-Rückkehr möglichst einen Gesamtumsatz von rund 120 Millionen Euro erhoffen würde. "Das ist die neue Vision bei Wiederaufstieg", gab Kaenzig zu. In der 2. Bundesliga erreicht der Verein aktuell etwa 65 Millionen Euro, wobei die Transfererlöse nur einen geringen Anteil an der Gesamtleistung ausmachen. "Das sind beeindruckende Zahlen, die das Potenzial des VfL zeigen", fand Kaenzig.

Minus von etwa 4,5 Millionen Euro erwartet

In dieser Saison rechnen die Verantwortlichen in Bochum mit einem Minus von etwa 4,5 Millionen Euro. Ein "kalkuliertes Minus" aufgrund der Gewinne aus der vergangenen Saison, wie Kaenzig unterstrich.

Beeindruckt ist Bochums Geschäftsführer zudem, wie die Fans ihren Verein leben. War einst das Ziel von 10.000 Mitgliedern ausgegeben worden, sind es mittlerweile gut 33.000. "Es ist großartig, wie immer mehr Menschen sich mit dem VfL auch aktiv identifizieren. Dafür möchte ich Ihnen allen herzlich danken. Jeder von Ihnen ist Botschafter des VfL", so Kaenzig.

Auch sportlich stimmt die Richtung, was vier Siege aus den vergangenen fünf Pflichtspielen belegen. Nach dem 2:0 in Braunschweig ist der VfL aktuell auf Platz 13. "Wir haben die Kurve gerade noch genommen. Es fühlt sich momentan deutlich besser an, als es noch zu Saisonbeginn der Fall war", gab Kaenzig zu.

Mit Andreas Luthe zeigte sich auch der Vorstandsvorsitzende in seiner Rede zufrieden. "Wichtig war uns, dass wir keine Kurzfrist-'Feuerwehrmann-Lösung' anvisieren, sondern einen Coach, der kurzfristige Stabilität mit langfristiger Perspektive verbinden kann", erklärte der ehemalige Keeper: "Uwe Rösler wurde nicht nur generell von allen Beteiligten top bewertet, er hat vor allem auch mit einem klaren Plan und seinem Feuer für unseren VfL überzeugt. Nach sportlich durchaus turbulenten Monaten freue ich mich, diese Mitgliederversammlung heute wieder unter etwas positiveren Vorzeichen leiten zu können."