Nach 14 Spieltagen: Schalke bester Spitzenreiter seit mehr als zehn Jahren

Der Jubel erreichte die Lautstärke eines Orkans, nachdem Bryan Lasme am vergangenen Freitag kurz vor dem Ende des Spitzenspiels zwischen Schalke 04 und dem SC Paderborn den Siegtreffer für die Knappen erzielte. Denn durch den 2:1-Sieg eroberte Schalke von Paderborn die Tabellenführung zurück.

31 Zähler haben die Schützlinge von Trainer Miron Muslic an den ersten 14 Spieltagen eingesammelt. Seit der Saison 2012/13, als Eintracht Braunschweig zum gleichen Zeitpunkt bereits 34 Punkte auf dem Konto hatte, stand kein Tabellenführer mehr besser da.

Braunschweig schaffte am Ende der Spielzeit 12/13 als Zweiter auch den Sprung in die Bundesliga. Seitdem zur Saison 1995/96 die Drei-Punkte-Regel eingeführt worden war, hatten vor Schalke und Braunschweig noch neun weitere Tabellenführer nach 14 Spieltagen 31 oder mehr Punkte auf dem Konto.

Topwert sind die 36 Zähler des 1. FC Nürnberg von 2000/01, auch der Club feierte im Mai darauf seine Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs. Wie die meisten anderen Spitzenreiter mit dieser Bilanz auch.

Mainz rutscht am letzten Spieltag 01/02 noch auf Rang vier ab

Eine Ausnahme gibt es allerdings: In der Saison 2001/02 hatte der 1. FSV Mainz 05 unter dem damaligen Trainer Jürgen Klopp als Spitzenreiter nach 14 Spieltagen stolze 35 Punkte auf der Habenseite. Am Ende reichte es aber mit 64 Zählern nur zu Rang vier. Die Rheinhessen gingen als Zweiter in den finalen Spieltag, unterlagen jedoch beim 1. FC Union Berlin mit 1:3, sodass Arminia Bielefeld (3:1 gegen LR Ahlen) und der VfL Bochum (3:1 bei Alemannia Aachen) die Mainzer noch von den Aufstiegsrängen verdrängen konnten.

Es war eine von drei dramatisch verpassten Aufstiegschancen der Mainzer, die dann im Jahr 2004 endlich in der Bundesliga debütieren durften. Ausgleichende Gerechtigkeit: Ihre 54 Punkte waren der geringste Wert, der einem Zweitligisten bisher zum Sprung nach oben reichte.

Der HSV scheiterte als Spitzenreiter nach 14 Spieltagen dreimal in Serie

Doch nicht nur die Mainzer können als warnendes Beispiel für Schalke sein. Denn besonders in den vergangenen Jahren war Rang eins nach 14 Spieltagen alles andere als eine Garantie für den Aufstieg. Gleich siebenmal reichte es seit 2012/13 für den jeweiligen Spitzenreiter am Ende nicht.

Dies musste auf besonders schmerzliche Art der Hamburger SV erfahren. Der einstmalige Bundesliga-Dino thronte in den drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten 18/19 bis 20/21 jeweils nach 14 Spieltagen ganz oben, zur Rückkehr ins Oberhaus reichte es nicht: dreimal lief der HSV am Ende nur als Vierter ein.

Zweimal 28 und einmal 29 Punkte hatte der HSV jeweils eingesammelt, noch einen Zähler mehr auf dem Konto hatten 2016/17 Eintracht Braunschweig und 2017/18 Holstein Kiel - und damit nur ein einziges Pünktchen weniger als Schalke aktuell. Beide erreichten aber "nur" Rang drei und scheiterten letztendlich in der Relegation am Drittletzten der Bundesliga - in beiden Jahren stand jeweils der VfL Wolfsburg einem Aufstieg im Wege.