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Wiedergutmachung, Teil 2: Die Eintracht ist "in der Pflicht"

kicker

Die Personallage im Sturm der Frankfurter Eintracht ist unverändert schlecht. Es gibt sogar noch einen weiteren Ausfall zu vermelden. "Weil ich noch eine leichte Hüftverletzung habe, schieße ich im Training keine Tore", berichtete Trainer und Ex-Torjäger Dino Toppmöller. Geht es so weiter, wird die Eintracht noch Alex Meier reaktivieren müssen. "Das wäre tatsächlich noch eine Überlegung", so Toppmöller grinsend.

Womöglich hat der 45-Jährige aber ja doch eine neue Offensiv-Option für die Startelf im Heimspiel gegen den FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Doch ob Can Uzun nach seinem 13-minütigen Comeback beim 1:2 in Barcelona schon bereit für den nächsten Schritt ist, "werde ich jetzt heute an der Stelle so noch nicht preisgeben wollen", kommentierte der Cheftrainer bei der Pressekonferenz am Freitag.

Das Spiel für Uzun und Götze?

Es käme der Mannschaft fraglos gelegen. Erstmals in dieser Saison könnten Uzun und Mario Götze zusammen beginnen. "Es wäre mit Sicherheit so ein Spiel, in dem man beide gemeinsam loslassen könnte", erklärte Toppmöller. Weil zu Saisonbeginn Götze und seit Anfang November Uzun mit muskulären Problemen zu kämpfen hatte, standen beide im Saisonverlauf keine einzige Minute gemeinsam auf dem Feld. Häufig wechselte Toppmöller die beiden gegenseitig ein und aus. Mit dem Duo und Ansgar Knauff, an dem nach einem guten Auftritt inklusive Tor in Barcelona im Grunde kein Weg vorbeigeht, hätte die Mannschaft sowohl das technische Handwerk als auch die Schnelligkeit, um die Augsburger Defensive zu knacken.

"Wir müssen uns definitiv auf ein Spiel einstellen, das an der ein oder anderen Stelle vielleicht ein bisschen zäh wird", erwartet Toppmöller. "Augsburg dürfte die Mannschaft sein, die mehr verteidigt, ohne dass ich davon ausgehe, dass sie sich hinten reinstellen. Wir brauchen Geduld, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und Lücken zu finden."

Die Pflicht ruft

Die Stimmung am Main ist nach dem Spiel in Barcelona wieder etwas besänftigt. Nach der 0:6-Pleite in Leipzig zeigte die Mannschaft wieder, welche Einstellung gefordert ist. Diese nötige Reaktion war gewissermaßen Wiedergutmachung, Teil 1. Dass die Partie dennoch verloren ging, ist für diese Betrachtung im Grunde egal. Gegen einen Klub wie die Katalanen kann für die Eintracht nicht nur das Ergebnis als Gradmesser dienen. Im nächsten Schritt gilt es, diese Einstellung, die bei einem Höhepunkt wie dem Gastspiel im Camp Nou unterbewusst sicher etwas einfach abzurufen ist, auch im Bundesliga-Alltag zu zeigen.

"Wir wollen eine klare Antwort auf das geben, was vergangenen Samstag war. Wir sind in der Pflicht, ein anderes Gesicht zu zeigen", betonte Toppmöller. Der Gegner dürfe keine Rolle spielen. "Natürlich ist es einfacher, leidenschaftlich Fußball zu spielen, wenn du die verteidigende Mannschaft bist. Aber es wird ja auch morgen auf verteidigende Aktionen ankommen - wenn auch auf nicht ganz so viele wie in Barcelona. Aber genau in diesen Momenten wollen wir zeigen, dass wir da sind. Genau um diese Thematiken ging es vor allem in der Nachbetrachtung des Spiels in Leipzig."

Toppmöllers Methode gegen Hass und Häme

Nach besagtem Auftritt in Sachen prasselte auch auf den Cheftrainer einiges ein. Nicht wenige Fans hätten sich seinem Trainerstuhl am liebsten mit der Motorsäge angenommen, speziell im Netz hagelte es Hass und Häme auf unterirdischem Niveau. Toppmöller weiß, dass er auf die Beiträge in den Kommentarspalten sozialer Medien, wo Fakten stets von Meinungen verdrängt werden, wenig Einfluss nehmen kann.

"Du musst es aushalten und weitermachen. Das sind genau die Momente, an denen du wachsen kannst, wo du dich hinstellen und deinen Mann stehen musst. Ob Kritik gerechtfertigt ist oder nicht, darf keine Rolle spielen, weil im Leben geht es nicht immer fair zu. Wichtig ist, dass du deinen Mut und deine Leidenschaft behältst", erklärte Toppmöller. Seine Erfahrungen im realen Leben, wo er viel "Zuspruch und Unterstützung" spüre, seien "eine ganz andere Welt".

Am Samstag stehen Mannschaft und Trainer mal wieder auf dem Prüfstand, bei der Wiedergutmachung, Teil 2.