Wirtz stört sich nicht am "Torklau" - Slot erklärt Salah-Einwechslung

Es lief in Anfield die 81. Minute, in der plötzlich Florian Wirtz zum ersten Mal im Trikot des FC Liverpool vermeintlich in die Hauptrolle schlüpfte. Der deutsche Nationalspieler hatte zwei Gegenspieler ins Leere laufen lassen und dann für den umjubelten Ausgleich gesorgt. Der Treffer allerdings wurde am Ende Ex-Leipziger Nordi Mukiele als Eigentor zugeschrieben, weil der Franzose den Ball noch entscheidend abgefälscht hatte.

Ärgerlicher "Torklau"? Wirtz winkte bei Sky Sports UK direkt ab: "Das spielt heute keine Rolle." Viel lieber hätte er den zweiten Sieg in Serie eingefahren, um den Rückstand nach oben nicht noch größer werden zu lassen. Während aber Spitzenreiter Arsenal seinen bereits zehnten Sieg einfuhr, sind die Reds nun schon elf Punkte hintendran.

„Ich freue mich einfach, dass sich die Dinge ein bisschen mehr in meine Richtung entwickeln.“ (Florian Wirtz)

"Wir wollen an der Tabellenspitze stehen und müssen einfach weiter hart arbeiten, dann wird sich hoffentlich etwas ändern", stellte Wirtz klar. Nach seinem ansprechenden Auftritt beim 2:0 gegen West Ham war es am Mittwoch der nächste Leistungsnachweis vom ehemaligen Leverkusener.

"Ich freue mich einfach, dass sich die Dinge ein bisschen mehr in meine Richtung entwickeln", erklärte er dem Liverpooler Vereinskanal: "Ich versuche immer, auf dem Spielfeld hart zu arbeiten, auch gegen den Ball, aber manchmal braucht man auch ein bisschen Glück, um das Tor oder die Vorlage zu bekommen."

Dem "Pre-Assist" gegen West Ham folgte nun die "richtige" Vorlage. Und vielleicht klappt es ja schon am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Aufsteiger Leeds dann mit dem ersten Tor.

Slot fehlt der "magische Moment"

Für Aufsehen sorgte derweil die erneute Bankrolle von Mohamed Salah, der gegen West Ham sogar die vollen 90 Minuten hatte draußen sitzen müssen. Gegen Sunderland kam der Ägypter zur Pause für Cody Gakpo ins Spiel. Arne Slot zog Wirtz von der Zehner-Position nach links und Salah nach rechts.

"Meiner Meinung nach hatte Cody Schwierigkeiten, die Eins-gegen-Eins-Situationen zu dominieren", erklärte Slot die Maßnahme auf der Pressekonferenz: "In der ersten Halbzeit haben wir mit Szoboszlai auf der rechten Seite gespielt, um defensiv stark genug zu sein und nicht so viele Gegentore wie in den letzten Wochen zu kassieren. Ich habe dann Mo auf rechts gebracht und Florian auf links gestellt. Es war aber während des gesamten Spiels schwierig, diesen magischen Moment zu kreieren."

Mit Salah und Wirtz kam allerdings definitiv mehr Kreativität ins Spiel. "Wir hatten genug Chancen, vor allem am Ende der zweiten Halbzeit, haben aber kein Tor erzielt", haderte Slot mal wieder mit dem großen Thema der Chancenverwertung.

Nur in einem der vergangenen sechs Pflichtspiele hat Liverpool mehr als einmal getroffen - und war dabei zweimal gänzlich ohne eigenes Tor geblieben.