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Der Unermüdliche: Duvnjak bleibt noch ein Jahr in Kiel

kicker

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Wann der Kapitän von Bord geht? Offen. Ob er seine Karriere an der Ostsee beendet oder noch einmal auf einem anderen Schiff anheuert? Ebenfalls offen. Klar ist aktuell nur: Es wird Gespräche geben. Und bis dahin, sagt er im Gespräch mit Bock auf Handball, sei das alles kein Thema.

Was man manch anderem Spieler oder Verantwortlichen als reflexhafte Standardantwort auslegen würde, wirkt bei Domagoj Duvnjak echt. "Ich weiß es nicht. Damit beschäftige ich mich null." Das war zumindest der Stand im November, als wir ihn zum Gespräch trafen.

Andere reden über Abschiede, "Dule" lebt den Moment. Zumindest handballerisch. Genau genommen lebt er sogar meist eine Zehntelsekunde in der Zukunft - und antizipiert auf der Vorgezogen-Position die Pässe wie kein Zweiter. Wo andere noch denken, hat Duvnjak längst gehandelt. Und wo andere aufgeben, läuft er noch einmal an.

Sein Körper ist 37 Jahre alt. Das kann ja nicht sein, möchte man meinen, wenn Duvnjak nach drei Minuten aussieht, als hätte er gerade drei Spiele absolviert. Das kann ja nicht sein, möchte man aber auch meinen, wenn derselbe Mann nach 60 Minuten noch Bälle wegarbeitet und sich bedingungslos durch die gegnerische Abwehr wirft.

Wenn die Halle brennt, übernimmt das Herz

Die Muskeln können brennen, die Lunge kann brennen - spätestens dann, wenn auch die Halle brennt, ist das alles vergessen. Herz und Wille treiben den Antreiber weiter. Tor um Tor, Spiel um Spiel, Titel um Titel. Alles für den THW. "Der Kampf eins gegen eins, der Gegner gegen mich. Kann ich noch ein Tor werfen? Kann ich noch einen Ball klauen?" Fragen, die ihn immer weiter und immer wieder antreiben. "Ich kann nicht anders, als immer weiterzumachen. Aufgeben ist keine Option." Herz ist Trumpf.

Domagoj Duvnjak ist die Zebra gewordene Mischung aus Handballheld und Straßenkämpfer. Und mit seiner Art längst ein Stück Kieler Handballgeschichte. Zwölfte Saison beim THW Kiel, Kapitän, Leader, Vorbild. Auf Klubebene hat er alles gewonnen, was man gewinnen kann: Meisterschaft, Pokal, Champions League und viele Titel mehr. Dazu kommen EM- und WM-Silber mit Kroatien.

Aus dem Stand Vizeweltmeister

Besonders beeindruckend war sein letzter großer Auftritt in der Nationalmannschaft. Denn Anfang des Jahres, bei der Weltmeisterschaft in Kroatien, Dänemark und Norwegen, sprach eigentlich alles gegen eine Teilnahme Duvnjaks. Muskelfaserriss. Dagur Sigurdsson nahm ihn trotzdem in den Kader - und ließ ihn sogar spielen.

Auf einem Bein spielte Duvnjak die Überzahlangriffe. Was für den Zuschauer schier unglaublich und heldenhaft wirkte, war für ihn selbstverständlich. "Bei so einer Atmosphäre und für Dein Land - da vergisst Du das alles. Und Überzahlspiel geht auch mit einem Bein." Aus dem Stand führte er Kroatien nochmal zum Vizeweltmeistertitel.

Mit dem THW war sein größter Moment die Meisterschaft 2021, als ein einziges Tor Vorsprung auf die Rhein-Neckar Löwen den Unterschied machte. "Und der Champions-League-Sieg 2020. Wie wir da gespielt haben, war unglaublich." Unglaublich war es für ihn selbst auch, 2017 acht Monate lang nicht mitspielen zu können, als ihn eine Operation an der entzündeten Patellasehne zum Zuschauer machte. „Das war mein schwerster Moment hier in Kiel.

Grenzenlos

Herz und Wille lassen ihn immer wieder über Grenzen gehen. Dass es mit 37 Jahren nicht mehr so leicht ist wie mit 27, scheint - jedenfalls während des Spiels - kein zulässiger Gedanke. Aber nach den Spielen, da kommt mittlerweile regelmäßig die Quittung. "Der Tag nach dem Spiel ist krass, aber zwei Tage nach dem Spiel ist es richtig krass. Dann merke ich alles. Die ganzen Schläge, die Belastung."

Zusätzlich zu den "normalen" Spielerverletzungen stehen auch zwei gelaserte Augen in...

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