Schon früh hatten sich im Lincoln Financial Field "Fire Kevin"-Sprechchöre durch das Stadion gezogen, während die Offense erneut ohne Rhythmus blieb. Sirianni reagierte nach dem Spiel deutlich: "Wir ändern den Playcaller nicht." Bereits unter der Woche hatte er Patullo öffentlich den Rücken gestärkt - nach der Niederlage in Dallas, als die Eagles eine 21:0-Führung noch aus der Hand gegeben hatten.
"Es ist nicht nur eine Person"
Sirianni begründete seine Meinung damit, dass die Probleme aus seiner Sicht nicht an einem einzelnen Verantwortlichen hingen. "Es geht nie nur um eine Person", sagte er. Er habe "Vertrauen in die gesamte Gruppe" und wies darauf hin, dass die Kritik immer wieder bei Patullo lande.
Wenn er glauben würde, es sei "nur eine Sache", würde man wechseln - "ich glaube aber nicht, dass es Kevin ist", erklärte Sirianni. Damit bleibt Philadelphia trotz anhaltender Fragen zur Offense aller Voraussicht nach auch in Zukunft bei der bisherigen Struktur.
Offense ohne Kontrolle - Zahlen als Sinnbild
Die Statistiken zeichneten gegen Chicago ein klares Bild: In der ersten Halbzeit brachte Philadelphia nur 17 Plays, zwei First Downs und 83 Total Yards zustande, darunter nur 26 Rushing Yards. Insgesamt hatten die Eagles 51 Plays für 317 Yards, während Chicago 85 Plays für 425 Yards sammelte.
Auffällig war auch eine Sequenz kurz vor der Pause: Bei rund 3 Minuten auf der Uhr und an der eigenen 35-Yard-Linie lief Philadelphia nur einen Play - ein 1-Yard-Pass auf A.J. Brown - und ließ dann die Zeit bis zur Two-Minute-Warning laufen, was neue Pfiffe und Buhrufe auslöste.
Barkley und Co. wie ausgetauscht
Auch Saquon Barkley fand erneut wenig Raum und blieb im direkten Vergleich hinter Ex-Eagle D’Andre Swift zurück. Zusätzlich unterlief den Eagles ausgerechnet bei ihrem sonst so verlässlichen Tush Push ein folgenschwerer Fehler: Jalen Hurts verlor dabei einen Fumble, der schlussendlich in einen Bears-Touchdown mündete.
Offensiv kamen die Highlights vor allem über Brown: Hurts fand ihn unter anderem zum 33-Yard-Touchdown und später für einen erneuten Score, doch die Aufholjagd blieb unvollständig.
Auch in der Kabine vermied Philadelphia öffentliche Schuldzuweisungen. Barkley sagte, es müsse "nichts Großes" verändert werden, man müsse vielmehr als Einheit den Lärm ausblenden. Auch Dallas Goedert sprach von einem kollektiven Problem und davon, dass die Eagles die zusätzliche Zeit bis zum nächsten Spiel für Lösungen nutzen wollen. Weiter geht es für Philadelphia am 9. Dezember auswärts bei den LA Chargers - wohl mit Patullo als Playcaller.
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