Nach der EM ist vor der WM - zumindest in zwei Jahren. Nachdem die Corona-Pandemie den FIBA-Kalender etwas durcheinandergewirbelt hat, wird erstmals seit vier Jahren im kommenden Sommer kein Turnier stattfinden. Erst 2027 geht es mit der WM weiter, Deutschland ist als Titelverteidiger allerdings nicht automatisch qualifiziert.
Gespielt wird dann übrigens in Katar. Der Weg dahin könnte aber durchaus holprig werden - auch für die deutsche Mannschaft. Das DBB-Team wird in der ersten Runde in Gruppe E auf Israel, Kroatien und Zypern treffen. Die besten drei Mannschaften qualifizieren sich für die zweite und letzte Qualifikationsrunde.
Sollte Deutschland noch dabei sein, geht es in Gruppe K weiter, wo auch die drei besten Teams der Gruppe F (Lettland, Polen, Österreich, Niederlande) einsortiert werden. Wichtig dabei: Die Punkte aus der ersten Runde werden übernommen und am Ende qualifizieren sich die besten drei Mannschaften für den FIBA World Cup.
Die Termine in der Qualifikation
Diese stehen bereits fest, allerdings hat der DBB erst zwei Austragungsorte fix bestätigt. Am 28. November beginnt Deutschland die Quali in der ratiopharm Arena zu Neu-Ulm gegen Israel und reist dann auf die Insel Zypern nach Limassol, wo eine EM-Vorrundengruppe ausgerichtet wurde. Am 1. März geht es in Bonn gegen Kroatien, drei Tage zuvor gab es dann bereits das Hinspiel.
Die zweite Runde beginnt dann bereits am 24. August, bis zum 1. September werden die Teams insgesamt zweimal spielen. Die weiteren Fenster sind wie folgt angesetzt: 23. November bis 1. Dezember 2026 sowie 22. Februar bis 2. März 2027.
Diese Probleme warten auf Deutschland
Da drei Teams weiterkommen, läuft Deutschland keine Gefahr auszuscheiden. Zypern, das zeigte sich bei der EM, ist nicht konkurrenzfähig. Allerdings werden die gewonnenen Punkte mit in die zweite Runde genommen. Es wäre also von Vorteil, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen.
Während der Saison werden aber zum Beispiel Franz Wagner und Dennis Schröder nicht dabei sein, weil die NBA-Saison nicht unterbrochen wird. Der Einsatz einiger EuroLeague-Spieler entscheidet sich kurzfristig. Im ersten Aufgebot sind lediglich vier Europameister, dafür aber auch vier Neulinge mit dabei.
Der FC Bayern München spielt am Dienstagabend noch in Valencia, am Freitag ist aber bereits das Länderspiel in Neu-Ulm. Der nicht nominierte Daniel Theis spielt mit Monaco sogar erst am Mittwoch in der EuroLeague.
Terminkonflikte: WM-Qualifikation und Euroleague
College-Spieler scheiden ebenfalls aus
Wenn Deutschland dann Anfang Februar nach Kroatien reist, ist am gleichen Tag ein weiterer Spieltag in der EuroLeague angesetzt. Andere Teams haben diese Problematik zwar auch, doch nur wenige Länder stellen so viele EuroLeague-/ und NBA-Akteure wie der Welt- und Europameister.
Das war in den vergangenen Jahren auch so, doch nun gesellt sich noch ein weiteres Problem dazu - das College. Spieler wie Johann Grünloh oder Ivan Kharchenkov, die in der Vergangenheit schon beim A-Team schnuppern durften, weilen nun auch auf der anderen Seite des großen Teichs und werden nicht zur Verfügung stehen. Über 20 Talente wechselten im Sommer, das trifft nicht nur die BBL, sondern kurzfristig auch die Nationalmannschaft.
Man nehme hier zum Beispiel das EM-Quali-Spiel in Schweden aus dem November 2024, als ebenfalls alle EuroLeague-Spieler absent waren. Damals spielten unter anderem Krämer, Grünloh und Dylan Osetkowski. Dennoch musste der damals Neue Mumbru direkt seine erste Niederlage als Bundestrainer einstecken.
Bei der Qualifikation für die Weltmeisterschaft vergibt die FIBA zudem deutlich weniger Turnier-Tickets als noch für die EM, was den Spielraum für Fehler nochmals erschwert. Ein Selbstläufer dürfte die Qualifikation deshalb - auch für einen amtierenden Welt- und Europameister - nicht werden.
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