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Flagg nur Dritter: Das erste Rookie Ranking der Saison

kicker

Honorable Mention: Dylan Harper, San Antonio Spurs

2. Pick - 14 Punkte, 50 Prozent FG, 35,7 Prozent 3FG, 4 Rebounds, 3,8 Assists

Hätte er sich nicht an der Wade verletzt, Dylan Harper hätte beste Chancen, vielleicht sogar ganz vorne zu stehen. Zum Start offenbarte der Nummer-2-Pick ein hervorragendes Gespür für den Fastbreak. Harper beschleunigte, wann möglich, verlor dabei aber selten die Kontrolle. Im Gegenteil. Durch geschickte Richtungs- und Geschwindigkeitswechsel, mit exzellenter Fußarbeit manövrierte er sich immer wieder in die Zone und schloss verlässlich ab. Gleichzeitig setzte er hinten ballführende Gegenspieler intensiv unter Druck, hetzte sie in Fehler. Einen "offiziellen" Platz im Ranking verhindert die kleine Sample Size: Harper absolvierte lediglich sechs Spiele.

10. Collin Murray-Boyles, Toronto Raptors

9. Pick - 8,5 Punkte, 50 Prozent FG, 50 Prozent 3FG, 3,5 Rebounds, 1,2 Assists

Die Raptors sind eine der positiven Überraschungen der Saison. Coach Darko Rajakovic hat offenbar Wege gefunden, durch viel Bewegung und Passing theoretische Spacing-Probleme wegzuwischen und ein regelmäßig gewinnendes Team zusammenzustellen. Laut NBA.com besitzt Toronto derzeit die achtbeste Offense und elfbeste Defense der Liga - und Collin Murray-Boyles hat seinen Anteil. Hinten verteidigt er intensiv, scheut kein Matchup. Vorne attackiert er schon mal Victor Wembanyama und trifft derzeit immer wieder sogar den Dreier (50 Prozent 3FG); bei zugegeben lediglich 1,6 Versuchen pro Spiel.

9. Will Richard, Golden State Warriors

56. Pick - 9,4 Punkte, 56,6 FG, 40,9 Prozent 3FG, 2,5 Rebounds, 1,3 Assists

Dass Golden State mit dem 56. Pick direkt einen durchaus verlässlichen Rotationsspieler finden würde, konnten sie nicht zwingend einkalkulieren. Zu funktionieren scheint es dennoch. Seit dem ersten Spiel hat Will Richard einen festen Platz zwischen Steph Curry, Jimmy Butler und Draymond Green und rechtfertigt ihn durch kluge Bewegungen und Cuts, intensive Defense und ein gutes Gespür für das Spiel. 18 Minuten steht Richard im Schnitt auf dem Court und trifft dabei 56,6 Prozent seiner Würfe sowie 40,9 Prozent seiner 3,4 Dreier.

8. Tre Johnson, Washington Wizards

6. Pick - 11,5 Punkte, 42,4 Prozent FG, 37,3 Prozent 3FG, 3,2 Rebounds, 1,4 Assists

Einen scorenden Guard suchten die Wizards, als sie mit dem sechsten Pick Tre Johnson zogen - und genau den scheinen sie zu bekommen. Der Rookie ließ direkt ein solides Wurfgefühl durchblitzen, traf aus der Mitteldistanz und von draußen. Nur zum Korb sollte Johnson häufiger kommen, um dort noch verlässlicher abzuschließen, als die von Cleaning the Glass ermittelten 62 Prozent am Ring (43. Perzentil unter Guards).

Grundsätzlich verlief der Start vielversprechend, wenngleich der Nummer-6-Pick zuletzt etwas an Effizienz verlor. Insgesamt fällt der Dreier beispielsweise immer noch in 37,3 Prozent der Fälle. Immer wieder schummeln sich jedoch Spiele wie gegen Brooklyn (0/4 3FG), Dallas (1/6 3FG) oder Orlando (0/5 3FG) ein; untermalt von starken Shooting-Leistungen, beispielsweise in Houston, als Johnson 4 seiner 7 Dreier traf. Schwankungen sind für Rookies normal. Gleichzeitig können die Wizards Johnson helfen, indem sie ihn noch öfter in Situationen bringen, in denen er mit Rhythmus und offen von draußen abdrücken kann.

7. Derik Queen, New Orleans Pelicans

13. Pick - 10,4 Punkte, 47 Prozent FG, 10 Prozent 3FG, 6,2 Rebounds, 2,6 Assists

Ob sich Derik Queen jemals von dieser Entscheidung lösen kann? Dass eines der schwächsten Teams der Liga im kommenden Draft keinen eigenen Pick besitzt, weil es den Big Man im vergangenen Draft so sehr haben wollte, dass es sein Wahlrecht ungeschützt nach Atlanta tradete, wirkt Monate später immer noch absurd. Denn auch im Juni 2025 bewegten sich die Pelicans perspektivisch näher an der Lottery als an den Playoffs.

Gleichzeitig wird immer deutlich, weshalb New Orleans Queen grundsätzlich wollte. Die Shooting Effizienz des Big Man mag ausbaufähig sein, dafür demonstriert er für seine 20 Jahre ein herausragendes Gefühl für das Spiel. Queen spielt nach seinen eigenen Regeln und nimmt Mit- wie Gegenspieler mit.

Schon jetzt kann er durch nicht explosive, dafür pointierte Bewegungen Defenses manipulieren, offene Routen zum Ring schaffen und danach den entsprechenden Pass zum Mitspieler bringen. Steht er auf dem Feld, assistiert er 18,6 Prozent der erfolgreichen Würfe seiner Kollegen. Ein elitärer Wert. Queen beherrscht Dinge, die kaum zu lehren sind. Umgekehrt lassen sich Effizienz und Turnoveranfälligkeit - der Anteil an Ballverlusten ist höher als bei 78 Prozent der anderen Bigs - in den Griff bekommen. Die Pelicans können weiter hoffen…

6. Jeremiah Fears, New Orleans Pelicans

7. Pick - 15,3 Punkte, 44,8 Prozent FG, 35,4 Prozent 3FG, 2,9 Rebounds, 2,8 Assists

Es will einfach nicht funktionieren in New Orleans. Nach Willie Greens Entlassung darf sich vorerst James Borrego versuchen; und freuen dürfte sich der für seine kreative Offense bekannte Coach über seinen neuen Point Guard.

Fears mag lange noch kein fertiger Spiel sein. Das hält ihn allerdings nicht davon ab, permanent die Zone zu attackieren - und Defenses dabei stehen zu lassen. Fears’ Geschwindigkeit stellt Verteidiger regelmäßig vor Probleme. Zumal sein Ballhandling die nötige Kontrolle bringt. Gleichzeitig ist Fears ein unangenehmer Verteidiger, der dank seiner schnellen Hände immer wieder Bälle klaut und Passwege schließt (1,7 Steals).

Arbeiten muss der Point Guard an der Effizienz. Mit einer Effective Field Goal Percentage von 43,6 Prozent liegt Fears lediglich im 30. Perzentil unter Guards. Es reift jedoch die Vorstellung, dass die Pelicans auf absehbare Zeit einen mindestens soliden, gefährlichen Point Guard gefunden haben. Mehr wollen sie für den Moment auch gar nicht.

5. Ryan Kalkbrenner, Charlotte Hornets

34. Pick - 9,9 Punkte, 81,2 Prozent FG, 0 Prozent 3FG, 7,1 Rebounds, 2,2 Blocks

So viel vorab: Ryan Kalkbrenner kann tatsächlich daneben werfen. Nur vermeidet Charlottes Center das, wann immer möglich. Im gesamten Oktober setzte Kalkbrenner genau drei Würfe daneben. Im November sind es bislang zehn. Insgesamt rutschen 81,2 Prozent der Würfe durch den Ring. Verlässlicher trifft niemand. Da Kalkbrenner 2,16 Meter misst, bleibt es jedoch nicht dabei.

Der Rookie ist ein ausgezeichneter Ringbeschützer. Immer wieder verändert er gegnerische Würfe in der Zone - oder schickt sie gleich zurück an den Absender. 2,2 Blocks genehmigt sich Kalkbrenner pro Partie. Häufiger den unnachgiebigen Türsteher gibt lediglich Victor Wembanyama (3,6 Blocks pro Spiel). Steht der Center auf dem Feld, sinkt die gegnerische Effective Field Goal Percentage laut Cleaning the Glass um elitäre 7 Prozent. Gleichzeitig erzielen gegnerische Teams auf 100 Ballbesitze gerechnet 8,9 Punkte weniger. Auch damit zählt Kalkbrenner zu den besten Big Men der Liga.

4. Cedric Coward, Memphis Grizzlies

11. Pick - 14 Punkte, 47,8 Prozent FG, 37,1 Prozent 3FG, 6,1 Rebounds, 3 Assists

Glücklich sind in Memphis nur ganz wenige. Ja Morant gefällt der Stil scheinbar nicht, nun fehlt der Point Guard auch noch verletzt - während seines Backups Ty Jerome und Scotty Pippen Jr. wegen Verletzungen noch auf ihre ersten Saisonspiele warten. Die Idee von Coach Tuomas Iisalo funktioniert noch nicht richtig, und Memphis droht bereits jetzt den Anschluss zu verlieren.

Dafür trafen die Grizzlies mit Cedric Coward eine hervorragende Entscheidung. Zu Beginn spielte der Rookie sogar historisch gut. Quoten von 50 Prozent aus dem Feld, 40 Prozent von draußen und 90 Prozent von der Dreierlinie hatte während seiner ersten zwölf Spiele noch kein Neuling aufgelegt.

Zuletzt kühlte Coward ein wenig ab. Positiv bleibt sein Einfluss dennoch. Als Rookie trifft er zielstrebige, schnelle Entscheidungen, wählt klare Wege in den Wurf. Vor allem abseits des Ball reißt er durch kluge Cuts und Bewegungen immer wieder Passwege auf und nutzt den Platz, um schnell zum Wurf hochzugehen. Gleichzeitig wuchs sein Vertrauen als Ballhandler. Dank seiner langen Arme kann Coward dabei auch am Mann aus dem Dribbling zum Wurf hochgehen. Defensiv nutzt er seine körperlichen Voraussetzungen ebenfalls. Wenigstens etwas Positives in Memphis.

3. Cooper Flagg, Dallas Mavericks

1. Pick - 15,5 Punkte, 45,5 Prozent FG, 29,3 Prozent 3FG, 6,3 Rebounds, 3,1 Assists

Das Experiment "Point Cooper" beendete Coach Jason Kidd relativ schnell und tat seinem Nummer-1-Pick damit einen großen Gefallen. Seit Cooper Flagg Dallas’ Angriffe nicht mehr initiieren und am besten auch abschließen soll, seit er mit zwei traditionelleren Guards spielt, verläuft der Eingewöhnungsprozess sanfter. Abseits des Ball fällt es dem Rookie leichter, gezielt zu attackieren, Mismatches auszunutzen, Mitspieler einzusetzen. Flagg kann klarer wählen, wo er sich wohlfühlt, wo nicht.

Nicht dass er plötzlich dominiert. Immer wieder beobachtet der Nummer-1-Pick Angriffe abseits des Geschehens. Doch Flagg hat sich stabilisiert. Quoten und Scoring steigerte er im November deutlich (16,6 Punkte, 47,4 Prozent FG, 30,2 3FG vs. 13,4 Punkte, 41 Prozent FG, 26,7 Prozent 3FG im Oktober). Beim Sieg der Mavs gegen Portland übernahm er zudem gegen Ende - obwohl die finale Minute nicht unbedingt positiv begann.

Ausgerechnet bei dessen Dreier foulte Flagg Jerami Grant. Ungünstig. Bereits im nächsten Angriff drehte er sich jedoch in die Zone und glich dank exzellenter Fußarbeit aus. Es folgte ein weiteres Foul, direkt darauf ein nachdrücklicher Zug zum Ring. In der Verlängerung brachte Flagg Grant mit Richtungswechseln aus dem Gleichgewicht, ehe er gegen Deni Avdija aufpostete und erneut punktete und kurz darauf mit einem langen Pass PJ Washington fand. Viel läuft immer noch nicht in Dallas. Doch Flagg zeigt immer häufig, weshalb viele ihn ihm ein selten gesehenes Talent vermuten.

2. VJ Edgecombe, Philadelphia 76ers

3. Pick - 15,5 Punkte, 41,2 Prozent FG, 37,5 3FG, 5,7 Rebounds, 4,3 Assists

Edgecombe bleibt unglaublich explosiv. Philadelphias Backcourt mit dem Rookie und Tyrese Maxey zählt weiter zu den größeren Geschwindigkeitsherausforderungen für gegnerische Defenses. Vor allem im Tandem. So kann Maxey kreieren, während Edgecombe aus der Bewegung Richtung Zone geht, Lobs fängt - oder nach dem Pass zum Dreier hochgeht. So spielt der Nummer-3-Pick entsprechend seiner Stärken und konfrontiert gegnerische Defenses regelmäßig mit Problemen.

Schwieriger wird es, wenn Edgecombe aus dem Dribbling hochgehen und im Halbfeld selbst kreieren soll. Dann sinkt die Effizienz. Als der Guard gegen die Cavs und Bulls neun Dreier in Folge vergab, brach sie zwischenzeitlich vollständig ein. Gegen Boston setzte er wenig später neun seiner elf Würfe daneben.

Kleineren Schwankungen unterliegt Edgecombe. Gleichzeitig bleibt er ein essenzieller Bestandteil des guten Starts der Sixers. Seine Geschwindigkeit und Explosivität, gepaart mit einem eigentlich guten Wurf von draußen, machen ihn zu einer konstanten Bedrohung. So spielt Edgecombe bereits im ersten Jahr eine entscheidende Rolle in einem Team, das mindestens die Playoffs erreichen möchte.

1. Kon Knueppel, Charlotte Hornets

4. Pick - 17,6 Punkte, 46,5 Prozent FG, 40,2 Prozent 3FG, 6 Rebounds, 2,7 Assists

Bereits im zweiten Spiel der Saison renkte sich Brandon Miller teilweise die Schulter aus. Seither pausiert er. LaMelo Ball erwischte es Anfang November. Fünf Mal in Folge musste Charlottes Point Guard zusehen. Mal wieder fehlten den Hornets zwei, die eigentlich das Gerüst bilden sollen. Umso besser, dass der Dritte übernahm. Während der fünf Spiele ohne Ball fokussierte sich Charlottes Offense noch mehr auf Kon Knueppel - und der Rookie wusste damit Einges anzufangen.

Knueppel attackierte aus dem Dribbling, fand bei ungeteilter Aufmerksamkeit gegnerischer Verteidiger offene Mitspieler, bewegte sich nach dem Pass permanent weiter, um eventuell eine neue Wurfgelegenheit zu kreieren. Während seines ersten NBA-Monats stellte der Nummer-4-Pick auf mehreren Ebenen eine Bedrohung dar, verstand es, Defenses mit und ohne Ball zu beschäftigen. 21,8 Punkte, 8,4 Rebounds und 4 Assists legte Knueppel während Balls Abstinenz auf. Alles bei einem exzellenten True Shooting von 61,1 Prozent.

Zwar verlor Charlotte dennoch drei der fünf Partien. Dafür gewannen die Hornets gegen Utah und die Bucks. Zudem wuchs der Unterschied zu gegnerischen Teams auf 30 Punkte pro 100 Ballbesitze an, wenn Knueppel nicht auf dem Court stand. Nach nur 14 NBA-Spielen ist Knueppel bereits unverzichtbar.

Seine Mischung aus mehrdimensionalem Scoring (Dreier, Mitteldistanz, aus dem Dribbling, nach dem Pass), klugen Bewegungen abseits des Balls, einem guten Gefühl, wann er attackieren kann, und pointierten Geschwindigkeits- und Richtungswechseln lässt ihn verlässlich zwischen erster, zweiter und dritter Option pendeln. Knueppel eröffnet Coach Charles Lee Optionen, die nicht nur im ersten NBA-Jahr nicht selbstverständlich sind.