Ist Tristan da Silva nun die Lösung für die Wurfprobleme der Orlando Magic? Gegen die Brooklyn Nets versenkte der Europameister insgesamt fünf seiner neun Dreierversuche - und damit ein Drittel aller Treffer seiner Mannschaft. Das Spiel beendete der deutsche Nationalspieler mit einem persönlichen Saisonbestwert von 22 Punkten.
Spielbericht: Fünf Dreier - Da Silva führt Magic zu drittem Sieg und stellt neuen Bestwert auf
"Sie sind viel mit ihren Big Men [aus der Zone, Anm.] rausgekommen", erklärte da Silva das Erfolgsrezept. "Dadurch mussten sie viel rotieren, was einige Lücken eröffnet hat. Großes Kompliment an meine Mitspieler, dass sie mich gefunden haben und mir mit den Würfen vertraut haben."
Vom gewohnt nüchtern analysierenden Trainer Jamahl Mosley gab es zwar kein Lob, aber dafür reichlich Anerkennung: "Er hat einfach so gespielt, wie wir ihn gebeten haben zu spielen." Tribut zollte er auch da Silvas Sommer mit dem DBB-Team: "Sein Level an Selbstbewusstsein ist durch den Sieg mit dem deutschen Team gewachsen. Er scheut sich nicht vor den großen Momenten, hat keine Angst Plays zu laufen."
Da Silva will mehr Verantwortung in Ballbesitz übernehmen
Letzteres reklamierte da Silva auch für sich, der im Schatten der beiden Starspieler Wagner und Banchero nicht nur für seine Catch-and-Shoot-Fähigkeiten wahrgenommen werden will. "Ich denke, dass ich der Mannschaft aus dem Dribbling heraus noch mehr helfen kann. Ich werde weiterhin daran arbeiten, für mich und meine Mitspieler zu kreieren."
Dabei stimmte ihm auch Mitspieler und Landsmann Franz Wagner zu: "Wir brauchen ihn nicht nur, um den Ball zu werfen. Er soll aggressiv sein und sein Spiel durchziehen." Wie Trainer Mosley konstatierte auch Wagner die Weiterentwicklung da Silvas im vergangenen Jahr: "Er spielt großartig, ist super selbstbewusst. (...) Man kann das Potenzial sehen. Ich glaube aber, dass er im Vergleich zu seinem ersten Jahr viel besser geworden ist."
Wagner trotz Siegtreffern bescheiden: "War nichts Besonderes"
Ganz unbeteiligt am dritten Magic-Sieg in Folge war Franz Wagner selbst allerdings nicht. Mit 25 Punkten avancierte der Berliner erneut zum Topscorer seiner Mannschaft. Dabei war das Spiel für ihn recht schwierig angelaufen, traf er schließlich nur einen seiner ersten sechs Würfe. Über den weiteren Verlauf fand Wagner allerdings zunehmend seinen Rhythmus. Anderthalb Minuten vor Schluss netzte er dann zwei Dreier in Folge, die das Spiel für Orlando in die richtige Bahn lenkten.
"Das lag einfach am Spielverlauf", erklärte Wagner die Spielszene bescheiden. "Das war nichts Besonderes. Ich habe einfach versucht, dem Team zu helfen und das Spiel zu lesen."
Nach ihrem dritten Sieg in Folge stehen die Magic nun wieder mit einer positiven Bilanz (7-6) da. Der Rückstand auf die Top 6 beträgt nur noch 0,5 Spiele. Weiter geht es für die Mannen aus Florida bereits in der Nacht auf Montag gegen die Houston Rockets. Hier geht's zum kompletten Orlando-Spielplan.
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