Ein Neuzugang hat bisher den Weg in die Mannheimer Oststadt gefunden. Kushtrim Asallari kommt von der Gladbacher Zweitvertretung und soll dem Team von Dominik Glawogger mehr Torgefahr auf den Flügeln verleihen. Dies sei ein erklärtes Manko der abgelaufenen Spielzeit, wie Sport-Geschäftsführer Gerhard Zuber gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung bekräftigte: "Man hat gesehen, dass wir in der Defensive relativ stabil waren. Schwächer waren wir im vorderen Bereich."
Tatsächlich ist der 16. Tabellenplatz der Kurpfälzer vor allem auf die magere Ausbeute vor des Gegners Tor zurückzuführen. Während die Abwehrreihe mit 45 Gegentreffern die viertbeste der 3. Liga war, verkam die Spielzeit offensiv zum Offenbarungseid. Lediglich 43 Tore glückten den Mannheimern in 38 Partien. Noch harmloser agierte nur der abgeschlagene Tabellenletzte Unterhaching (40 Treffer).
Glawogger-Einigung soll Handbremse lösen
Mit Asallaris Verpflichtung sind die Planungen in der SVW-Offensive, die mit Kelvin Arase (28 Einsätze in Liga 3) und Martin Kobylanski (19 Spiele) zwei etablierte Akteure verliert, daher noch lange nicht abgeschlossen. "Tag und Nacht" arbeite man beim Waldhof aktuell an der Kaderzusammenstellung, bei der es Zuber nicht bloß um steigende Qualität, sondern ein funktionierendes Kollektiv geht: "Wir brauchen die richtigen Leute, um uns perfekt zu ergänzen. Da arbeiten wir auf Hochtouren dran."
Gestockt hatten die Verhandlungen der Mannheimer bisher auch aufgrund der Unklarheit um den Coach: "So etwas geht immer erst, wenn der Trainer hundertprozentig feststeht. Denn die Spieler wollen wissen, wer sie trainieren wird." Nun aber ist klar, dass Glawogger die Buwe auch in der kommenden Spielzeit betreuen wird - sehr zur Freude von Zuber: "Es geht jetzt in die Endphase. Dann werden wir mal schauen, was wir so an Land ziehen."
Zwei Leistungsträger vor ungewisser Zukunft
Ein Name, mit dem sich der 49-Jährige zwangsläufig auseinandersetzen wird, ist André Becker. Die Bielefelder Winter-Leihgabe avancierte in der Rückrunde mit fünf Toren in 16 Spielen zum drittbesten Waldhof-Torjäger. Eine Weiterbeschäftigung scheint zudem nicht unmöglich. So kündigte Arminias Geschäftsführer Sport Michael Mutzel unlängst an, die Situation der Bielefelder Leihspieler ob des Gangs in Liga 2 neu zu bewerten: "Die sportliche Herausforderung ist durch den Aufstieg größer geworden."
Darüber hinaus befindet Zuber sich bereits in Gesprächen mit der Mannheimer Lebensversicherung Felix Lohkemper (10 Tore, 3 Vorlagen). Der 30-Jährige könnte sich nach seiner starken Debüt-Spielzeit für die Buwe laut Medienberichten per Ausstiegsklausel direkt wieder verabschieden. Ingolstadt und Saarbrücken wird Interesse nachgesagt.
Den Verlust des mit Abstand torgefährlichsten Akteurs will Zuber natürlich abwenden. "Es finden Gespräche über die weitere Zusammenarbeit statt. Da müssen wir mal schauen", so der Sport-Geschäftsführer, der zumindest ankündigte, dass Lohkemper am Montag beim Auftakt in die Sommervorbereitung dabei sein werde.
Bönig wird Leiter der Lizenzspielerabteilung
Veränderungen gibt es beim Waldhof aber nicht nur auf dem Platz. Auch daneben konnte Zuber am Mittwoch eine Neuverpflichtung präsentieren: Christian Bönig wird Leiter der Lizenzspielerabteilung. "Uns war es in der Sommerpause besonders wichtig, den Verein auch abseits des Platzes mit kompetenten Persönlichkeiten zu stärken", so Zuber, der Bönigs Erfahrungsschatz aus über 20 Jahren im Profifußball hervorhob. Zuletzt war der 47-Jährige fünf Jahre beim 1. FC Nürnberg für die Sportkommunikation verantwortlich.