Eine Niederlage, drei Unentschieden, zuletzt das 2:2 gegen den ebenfalls kriselnden FC Ingolstadt trotz Überzahl und Führung - der FC Erzgebirge Aue steht weiter auf einem Abstiegsplatz, die Trainerdiskussion ist schon länger im Gange. Die Zukunft von Jens Härtel also offen? "Das ist nicht meine Entscheidung", hatte der 46-Jährige am Wochenende bei MagentaSport geäußert. "Das müssen die Leute (im Vorstand, Anm. d. Red.) entscheiden und damit umgehen. Wir stehen weiter unter dem Strich, deswegen bleibt die Situation schwierig."
Die Leute im Vorstand haben nun eine Entscheidung getroffen. Die betrifft aber Härtel nicht unmittelbar. Der Trainer genießt weiter das Vertrauen der Verantwortlichen, nicht so Sportchef Matthias Heidrich und Co-Trainer Jörg Emmerich. Auf der turnusmäßigen Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat am Dienstagabend ist entschieden worden, dass es für Heidrich und Emmerich keine Zukunft mehr geben wird.
Heidrich wird die nicht ausgewogene Kaderplanung zur Last gelegt, Emmerich ein belastetes Verhältnis zu Härtel. Der Chefcoach erhält nun mit Lars Fuchs einen neuen Co-Trainer, wie der Verein mitteilte. Emmerich wurde eine andere Funktion innerhalb des Vereins angeboten. Da Heidrich, der am Mittwoch 48 Jahre alt wurde, die mehrheitliche Gremien-Entscheidung nicht mittrug, ist das Vertrauensverhältnis gestört und die Wege werden sich trennen. In den nächsten Tagen soll über die Modalitäten zur Beendigung der Zusammenarbeit gesprochen werden, wie der FCE mitteilte.
"Diese Entscheidung war eine überaus schwierige, wir haben es uns nach Abwägung aller Einflussfaktoren und Erkenntnisse der letzten fünf Monate wahrlich nicht leicht gemacht und es ging vor allem ganz und gar nicht darum, einen Schuldigen an der aktuellen Situation zu suchen", erklärte FCE-Präsident Thomas Schlesinger. "Uns ist wichtig, wieder Konstanz auf dem Trainerstuhl zu haben und diese eminent wichtige Personalie nicht jährlich zu tauschen. Um die Position von Jens Härtel zu stärken, stellen wir ihm mit Lars Fuchs eine Person an die Seite, von der wir glauben, dass dieses neue Trainergespann eher in die Erfolgsspur zurückfinden wird, als Interimslösungen oder nur ein erneuter Wechsel des Cheftrainers."
"Wo Misstrauen da ist, ist es ein schwieriges Arbeiten"
Härtel hatte schon nach der Partie gegen die Schanzer Rückendeckung von der neuen Führung erhalten. "Das Vertrauen ist wichtig, sonst geht es nicht", kommentierte er. "Wo Misstrauen da ist, ist es ein schwieriges Arbeiten." Das er nun mit einem neuen Co-Trainer angehen wird.
Am Samstag steht der schwere Gang der Veilchen zum Tabellenzweiten MSV Duisburg auf dem Programm, ehe zum Jahresabschluss eine Woche später das Kellerduell mit Schlusslicht FC Schweinfurt ansteht.