Den ersten Auswärtssieg des FSV Budissa Bautzen in der Liga konnte Trainer Steve Dieske gleich in mehrfacher Hinsicht genießen. "Nach den Ergebnissen eine Woche zuvor im Sachsenpokal war das Momentum eigentlich klar auf Plauener Seite", begründet er. Während sich sein Team in der Verlängerung dem Ligarivalen Bischofswerda 1:2 geschlagen geben musste, hatte der VFC Plauen mit einem 2:0-Heimsieg den Regionalligisten Eilenburg aus dem Weg geräumt.
"Brutale Effizienz" gegen Plauen
Insofern gehörte eine Woche später das Bautzener 2:0 im Vogtlandstadion tatsächlich zu den Überraschungen des 9. Spieltags der Oberliga NOFV-Süd. "Wir hatten an diesem Tag ohne Frage das Matchglück, das man braucht", schickt Dieske vorneweg. Für ihn zählt aber vor allem eines: "Wir haben eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung auf den Platz gebracht und eine gute Mentalität in schwierigen Phasen bewiesen, um kompakt zu stehen. Dazu kam eine hervorragende Torwartleistung und eine brutale Effizienz vor dem gegnerischen Tor, die Plauen an dem Tag etwas abgegangen ist."
Am Ende stand für Bautzen der zweite Sieg in Folge gegen einen Aufstiegsanwärter nach dem 2:0 Anfang Oktober gegen Krieschow zu Buche. "Es war unser drittes Punktspiel in Folge ohne Gegentor. Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, was die Stabilität betrifft, ohne dass wir komplett zufrieden sind", sagt Steve Dieske. Es ist kein Geheimnis, dass die Bautzener den bislang schon vier Unentschieden etwas hinterhertrauern, in denen der eine oder andere Punkt liegen gelassen wurde. Mit Platz 8 kann der Trainer aktuell aber gut leben. "Ich versuche immer, das Ganze ein Stück weit unabhängig von der Tabelle zu bewerten", erklärt er. Augenscheinlich ist, dass seine Mannschaft nicht nur vier Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison auf dem Konto hat, sondern vor allem nur 10 statt 23 Gegentore zu Buche stehen. "Das ist ein ganz wichtiger Punkt, zumal wir allein vier Tore davon in Stahnsdorf und drei gegen Wernigerode bekommen haben", so Dieske.
Verschiedene Schwerpunkte setzen
Insgesamt sieht er die Mannschaft, die er im Sommer 2024 nach einem großen personellen Umbruch übernommen hatte, auf einem guten Weg. "Unser Ziel war und ist es, an die Rückrundenleistung anzuknüpfen und diesmal zwei solide Halbserien zu spielen. Wenn uns das gelingt, werden wir ein paar Punkte auf die 38 von voriger Saison draufsetzen können und vielleicht in Richtung 42 oder 45 Punkte schauen. Wir wollen den nächsten Schritt gehen, wissen aber, dass die anderen Vereine auch nicht stehen bleiben", sagt Dieske. Budissa Bautzen hat daher im Sommer auf Kontinuität im Kader gesetzt und sich punktuell verstärkt.
In der Arbeit mit der Mannschaft setzt das Trainerteam verschiedene Schwerpunkte. "Unser Ziel ist es, in gewissen Zonen mit mehr Aggressivität und Intensität Ballgewinne zu erzwingen. Das haben die Jungs in einigen Spielphasen schon gut umgesetzt, braucht aber Zeit und eine größere Konstanz", sagt der Coach. Er hofft, dass sein Team den aktuellen Lauf auch am Sonntag gegen Rudolstadt fortsetzen kann: "Das wird die nächste Herausforderung. Aber es ist ein Heimspiel und da wollen wir die drei Punkte holen."