Nachdem sich Maximilian Senft weiter zu Aufsteiger SV Ried bekannt hatte, ist der SK Sturm auf der Suche nach einem neuen Trainer in Altach fündig geworden. Fabio Ingolitsch wird bei den Grazern die Nachfolge von Jürgen Säumel antreten. "Die Chance, beim amtierenden österreichischen Meister arbeiten zu können, ließ mich nicht lange überlegen", sagte der 33-Jährige in einer Aussendung des Bundesliga-Titelverteidigers am Montagnachmittag.
"Wir freuen uns sehr, Fabio Ingolitsch als neuen Cheftrainer des SK Sturm präsentieren zu können. Im intensiven Prozess, den richtigen Mann für diese wichtige Position zu finden, hat sich Fabio von Beginn an als idealer Kandidat hervorgetan", erklärte Sturms Sport-Geschäftsführer Michael Parensen. "Dank seiner Art, Fußball spielen zu lassen, seiner Fachkenntnis, seiner Akribie, aber auch seiner Energie und enorm positiven Ausstrahlung, erfüllt er unser Anforderungsprofil optimal. Fabio bekommt von uns alle Unterstützung, um sich schnellstmöglich zurechtzufinden und sofort mit der Arbeit beginnen zu können", fügte Parensen hinzu.
Stillschweigen über Vertragsdauer
In Altach war der Jungtrainer seit Oktober 2024 tätig und führte die Vorarlberger letzte Saison knapp zum Klassenerhalt. In der aktuellen Spielzeit überwintert der SCRA mit zehn Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Blau-Weiß Linz auf Platz neun. Zu den Ablösemodalitäten wurde zwischen den Vereinen Stillschweigen vereinbart. Ingolitsch wäre noch bis Sommer an die Altacher gebunden gewesen. Ob der Salzburger auch Teile seines Trainerteams aus Vorarlberg mitnimmt, blieb vorerst offen.
Wie sich das künftige Trainerteam genau zusammensetze, werde sich in den kommenden Tagen entscheiden, erklärte ein Sturm-Sprecher der APA. Vorerst sei nur der Wechsel von Ingolitsch besiegelt. Dessen bisheriger Co-Trainer Atdhe Nuhiu könnte etwa folgen. Weitere Details dürfte es bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Ingolitsch und Sport-Geschäftsführer Michael Parensen am Dienstag (13 Uhr) geben. Die Vertragsdauer des neuen Cheftrainers will Sturm aber auch dann nicht bekanntgeben.
"Werden intensiv und akribisch arbeiten"
Sturm hatte sich zwei Tage vor Weihnachten und damit über eine Woche nach dem letzten Pflichtspiel des Jahres von Säumel getrennt. Der Meistertrainer und Ex-Kapitän der Grazer dürfte in einem Machtkampf Parensen unterlegen sein. Der Deutsche sondierte seither den Trainermarkt. Sturm führte auch Gespräche mit Ried-Trainer Maximilian Senft. Letztlich kam es aber zu keinem Engagement des 36-Jährigen, der sich am Sonntag zu einem Verbleib beim Tabellensechsten bekannte.
Das Rennen machte Ingolitsch, der sein Amt in Altach 2024 angetreten hatte. Beim Anruf vom Sturm habe er nicht lange überlegt, erklärte Ingolitsch. Die Gespräche mit Parensen hätten ihm "ein hervorragendes Gefühl" für den Club und dessen Philosophie gegeben. "Mit diesem Weg kann ich mich voll identifizieren." Seine Arbeit wird Ingolitsch mit dem Trainingsauftakt am Freitag (2. Jänner) aufnehmen, seine ersten Pflichtspiele als Sturm-Coach absolviert er in der Ligaphase der Europa League - am 22. Jänner in Rotterdam bei Feyenoord und 29. Jänner gegen Bergen. Die Aufstiegschancen sind für die Grazer gering. "Die Zeit bis zum ersten Pflichtspiel in Rotterdam ist nicht lange - wir werden intensiv und akribisch arbeiten, um bereit für das bevorstehende Frühjahr zu sein", versprach Ingolitsch.
Nachfolge in Altach noch offen
Seine nationale Feuertaufe erfährt er am 1. Februar im Cup-Viertelfinale ausgerechnet in Altach. Eine Woche später geht es in der Liga zu Hause gegen Ried. Die Grazer starten als Tabellendritter mit vier Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Salzburg ins Frühjahr. Der Meister von 2024 und 2025 hat nur zwei seiner jüngsten sieben Ligaspiele gewonnen und in dieser Phase sieben Zähler geholt. Vor allem die Heimbilanz mit zwei Siegen, einem Remis und fünf Niederlagen ist in dieser Saison bisher deutlich hinter den Erwartungen.
Wie es beiden Vorarlbergern auf dem Trainersektor weitergeht, ist vorerst offen. Es sei der Job jeder sportlichen Leitung, Namen im Blick zu haben, hatte Altachs Sportdirektor Philipp Netzer am Samstag nach Sturms erster Kontaktaufnahme erklärt. "Dieser Wechsel zeigt einmal mehr, dass der SCR Altach nicht nur für Spieler, sondern auch für Trainer ein attraktives Sprungbrett sein kann", meinte Netzer nach dem Vollzug. Ingolitsch bedankte sich für eine "schöne, intensive und lehrreiche Zeit", auf die er immer gerne zurückblicken werde. "Ich bin überzeugt, dass wir ein stabiles Fundament geschaffen haben, auf dem mein Nachfolger gut aufbauen kann.