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Bayern II gegen Burghausen: Wird der "Mini-Schweinsteiger" zum Faktor?

kicker

Trainer Holger Seitz suchte in den späten Abendstunden des Dienstags gar nicht erst nach Ausreden. Gerade hatte seine Mannschaft, die U 23 des FC Bayern München, das Heimspiel gegen Spitzenreiter 1. FC Nürnberg II mit 0:3 verloren, obwohl die Talente des Deutschen Rekordmeisters gut und gerne das ein oder andere Tor hätten schießen können. Somit eine unverdiente Niederlage, zumindest in dieser Höhe? Seitz will das nicht gelten lassen: "So brutal es sich anhört, das Ergebnis ist korrekt, aber nur, weil wir unsere Chancen nicht machen."

Während sich der Großteil der bayerischen Regionalliga-Klubs bereits in der Winterpause befindet, haben die Münchner am Freitag die Chance, vor eigenem Publikum nach zwei Niederlagen in Folge noch mal ein ganz anderes Gesicht zu zeigen. Wacker Burghausen gastiert, und schon vor dem Aufeinandertreffen mit dem ehemaligen Zweitligisten hellt eine Personalie den Himmel über dem Bayern-Campus auf: Javier Fernandez Gonzalez kann wieder spielen, feierte gegen Nürnberg II ab der 64. Minute sein Comeback. 294 Tage hat der FCB mitgezählt, fehlte der 19-jährige Spanier, der im Januar 2023 von Atlético Madrid kam. Immer wieder wurde Fernandez Gonzalez von Verletzungen heimgesucht, zuletzt machte der Meniskus arge Probleme.

Hört man Seitz auf den vereinseigenen Kanälen zu, kehrt da kein gewöhnlicher 19-Jähriger zurück: "So jung ist Javier schon ein echter Leader. Man hat sofort gemerkt, wie er auf dem Platz auch bei komplizierten Spielsituationen, wie beim 0:2 gegen Nürnberg, sofort coacht und versucht, das Spiel an sich zu reißen. Er geht vorn weg", zollt ihm der Trainer der Bayern-Amateure ein großes Lob, wohl wissend, dass Fernandez Gonzalez über kurz oder lang auch ein Kandidat für den Profi-Kader des FCB werden könnte. In der Sommervorbereitung 2024 absolvierte der talentierte Spanier bereits 45 Testspiel-Minuten für die Elf von Vincent Kompany, die Bayern selbst nennen ihn "Mini-Schweinsteiger".

Lange Pause für Benders Elf

Mehr als nur 45 Minuten auf höchster Ebene finden sich in der Vita von Lars Bender. 19 Länderspiele für Deutschland, 30-mal Champions League und 256-mal Bundesliga für Bayer 04 Leverkusen sind nur Auszüge einer gelungenen Karriere. Seit Sommer baut der 36-Jährige an seiner Laufbahn als Trainer und geht aktuell beim SV Wacker Burghausen seine ersten Schritte.

Als gebürtiger Rosenheimer weiß Bender nur zu gut, wie ab November die Witterung in Bayern umschlagen kann, wie schnell Regen und Schnee die Spielfelder des Freistaats an und auch über den Rand der Unbespielbarkeit bringen können. Doch recht ist ihm das im Herbst 2025 nicht, denn nach dem Weiterkommen im Landespokal am 18. November fielen die Spiele beim FC Augsburg II und gegen den 1. FC Nürnberg II der Witterung zum Opfer. Bender betont vor der Reise nach München: "Unser letztes Spiel liegt durch die beiden Spielabsagen nun schon über zwei Wochen zurück, was den Rhythmus etwas gebrochen hat. Wir hätten uns natürlich gewünscht, das Momentum aus dem Pokal-Weiterkommen gegen Unterhaching und die daraus entstandene Euphorie nutzen zu können, aber das mussten wir jetzt so hinnehmen."

Gleichzeitig hat der Ex-Profi auch noch keinen Frieden mit der Punkteausbeute geschlossen, Platz 7 scheint ihm nur begrenzt zu gefallen: "Vor allem möchten wir uns auch für den betriebenen Aufwand in der Vorrunde belohnen, wo wir - obwohl zum Teil mehr möglich oder sogar verdient gewesen wäre - immer wieder Punkte haben liegen lassen. Somit wollen wir das Jahr jetzt einfach noch mal mit drei Punkten abschließen."