Der Kinderfußball boomt in Bayern - vermeldet der Bayerische Fußball-Verband stolz und hat am Donnerstag eine besondere Kooperation ins Leben gerufen. Mit allen acht Profi-Klubs des Freistaats - namentlich der FC Bayern München, der FC Augsburg, der 1. FC Nürnberg, die SpVgg Greuther Fürth, der TSV 1860 München, der SSV Jahn Regensburg, der FC Ingolstadt 04 und der 1. FC Schweinfurt 05 - wurde die bayerische Kinderfußball-Allianz ins Leben gerufen.
In den kommenden vier Jahren sollen bis zu 5.000 Kindertrainer ausgebildet werden. Eine Zahl, die der Verband seit 2018 mit der Einführung des Kindertrainer-Zertifikats schon einmal erreicht hatte. Insgesamt wird im Zuge der neu geschlossenen Allianz mehr als eine halbe Million Euro investiert. Bei der Ausbildung wird neben methodischen Fähigkeiten zum richtigen Training von Kindermannschaften auch den Themen Gewaltprävention und Sozialkompetenz ein hoher Stellenwert eingeräumt. Jeder der rund 2.500 Vereine in Bayern mit einem Kinderfußball-Angebot hat damit einen garantierten Anspruch auf zwei kostenfreie Ausbildungsplätze. Für die Nutzung des Programms können sich alle interessierten Klubs ab Frühjahr 2026 anmelden. Vorab-Registrierungen seien laut BFV ab sofort auf der Internetseite des Verbands möglich.
"Das ist ein historischer Tag für unseren Fußball in Bayern", bekräftigte BFV-Präsident Christoph Kern. "Nie zuvor in der nun fast 80-jährigen Geschichte unseres Verbands gab es solch einen Schulterschluss mit allen Profi-Vereinen. Alle bekennen sich zur Arbeit an der Basis und beweisen damit, wie wertvoll die Arbeit mit Kindern im Verein ist."
"Starkes und notwendiges Signal"
Genau diesen Wert erkennt auch der FC Bayern München, dessen Präsident Herbert Hainer verlauten lässt: "Der FC Bayern trägt auch gesellschaftspolitische Verantwortung. Deshalb begrüße ich die Initiative des Bayerischen Fußball-Verbands ausdrücklich, Kinder wieder mehr für Bewegung und Fußball zu begeistern." Hainer findet es zudem "ausgezeichnet, dass alle bayerischen Profi-Vereine mitmachen". Augsburgs Geschäftsführer Michael Ströll ergänzt, dass die neue Kinderfußball-Allianz ein starkes und zugleich notwendiges Signal sei, "dass die bayerischen Profi-Klubs zum BFV und zur Amateurbasis stehen".
Auch die fränkischen Rivalen sind sich einig: Fürths Geschäftsführer Holger Schwiewagner macht klar: "Ohne die Basis würde unser Geschäft nicht funktionieren. Umso wichtiger ist es, das Fundament unseres Sports zu stärken und auf noch breitere Füße zu stellen." Nürnbergs Vorstand Stefan Heim stellt fest: "Der Club lebt vom Nachwuchs, der Fußball lebt vom Nachwuchs - daher wäre es fantastisch, wenn sich viele Menschen an dieser Initiative beteiligen. Spitze braucht Breite - und Breite braucht Spitze: Das war schon immer so und wird auch weiterhin so bleiben."