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"Blaue Welle" rollt: Curacao löst Island ab und fährt zur WM

kicker

Curacao reichte am letzten Spieltag der 3. Runde der WM-Qualifikation in Nord- und Mittelamerika ein 0:0 beim direkten Verfolger Jamaika, um sich erstmals für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hat der niederländische Trainer Dick Advocaat, der aber ausgerechnet beim entscheidenden Schritt nicht mit dabei sein konnte.

Curacaos Fans mussten nur einmal kurz die Luft anhalten, als Jamaikas Greg Leigh in der 54. Minute per Kopfball den rechten Pfosten traf. Ansonsten blieb die Partie - auch in der elfminütigen Nachspielzeit - ohne größere Highlights, doch das dürfte den Anhängern des karibischen Inselstaats vor der venezolanischen Küste egal gewesen sein, die danach in einen Freudentaumel verfielen und zum Platzsturm ansetzten.

Für die Karibikinsel ist es der bisher mit Abstand größte sportliche Erfolg. Erst im Jahr 2010 wurde Curacao aus der niederländischen Kolonialherrschaft entlassen, ist aber als autonomes Land weiterhin Teil des Königsreichs der Niederlande. Curacao hat aber eine eigene Regierung und ist - anders als die französischen Überseegebiete - auch nicht Teil der EU oder des Schengenraums.

Die Nationalmannschaft Curacaos - auch "Blaue Welle" genannt - gewann 2017 die Karibikmeisterschaft und erreichte 2019 das Viertelfinale beim Gold Cup. Im kommenden Jahr wird Curacao in den USA, Kanada und Mexiko sein WM-Debüt feiern.

Ungefähr so viele Einwohner wie Paderborn oder Heidelberg

Und wird noch vor dem ersten Auftritt einen "Rekord" aufstellen: Denn noch nie nahm ein kleineres Land an einer Weltmeisterschaft teil. Bisher gilt Island mit damals 353.000 Einwohnern bei der WM 2018 in Russland als kleinster WM-Teilnehmer. Die Behörden in Curacao wiesen für 2024 eine Einwohnerzahl von knapp über 156.000 Menschen aus - in etwa so viele, wie in Paderborn oder Heidelberg zuhause sind.