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Cuisance: Die Lust in der Lieblingsrolle

kicker

Es ging ziemlich viel glatt aus Berliner Sicht, aber dieser eine Fauxpas unterlief den Gastgebern dann doch. Als für Michael Cuisance am Samstag im Spiel gegen Dynamo Dresden (2:0) bereits nach 77 Minuten Schichtschluss war, sank die Laune des Franzosen für einen Moment sichtbar. Da wollte einer weitermachen und durfte nicht.

"Es war ein Missverständnis in der Kommunikation", sagte Trainer Stefan Leitl später. "Ich wollte einen der Sechser herausnehmen und Micka zurückziehen. Ich habe mich dann kurzfristig anders entschieden, das habe ich ihm erklärt. Das hat er akzeptiert."

Es war mit den Siegen gegen Fortuna Düsseldorf (1:0), die SV Elversberg (3:0/Pokal) und Dresden eine Woche wie gemalt für Hertha BSC. Cuisance hatte keinen kleinen Anteil daran. Gegen Elversberg und gegen Dresden besorgte er jeweils die 1:0-Führung, und die Attraktivität seiner Tore stand ihrer Bedeutung in nichts nach.

Herthas schleppender Saisonstart hatte viele Gründe, Cuisances Formabfall im Spätsommer war einer davon. Inzwischen bringt der Edeltechniker, der 2020 mit dem FC Bayern die Champions League gewann, wieder jene Leistungen, die er von sich selbst erwartet - und die Hertha BSC von seinem Schlüsselspieler braucht, wenn diese Saison noch gelingen soll.

Herthas Glanzstück, das Mittelfeld, ist auf Touren gekommen

Dass Diego Demme und Paul Seguin, die monatelang gefehlt hatten, wieder dabei sind, hat Herthas Spiel wetterfester und ballsicherer gemacht - und es hat Cuisance, der den Saisonbeginn auf der Doppel-Sechs verbracht hatte, in seine Paraderolle auf der Zehn gespült. "Es war aufgrund der vielen Verletzten eine Situation, in der er sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und eine defensivere Position gespielt hat", sagt Leitl. "Jetzt darf er auf seiner Lieblingsposition spielen, und man sieht die individuelle Qualität, die er hat."

Mit Cuisances grundsätzlicher Einstellung ist der Coach seit seinem Amtsantritt Mitte Februar maximal zufrieden: "Seit ich hier bin, spüre ich eine große Lust bei Micka, Fußball zu spielen, und eine intrinsische Motivation, immer sein Bestes zu geben. Er legt ein unglaublich professionelles Verhalten an den Tag."

Herthas Glanzstück, das Mittelfeld, ist auf Touren gekommen - mit Cuisance als Ideengeber und Vollstrecker in Personalunion. "Es ist der gesamte Verbund - auch, wie du es dann dahinter spielst", sagt Sportdirektor Benjamin Weber über die Stärke der Zentrale. "Wir wissen, dass Micka Situationen kreieren kann und torgefährlich ist. Ob es auf der Sechser-, Achter- oder Zehnerposition ist: Er wird immer einen Impact auf unser Spiel haben." Die englische Woche französischer Prägung hat es eindrücklich gezeigt.