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Dank "brachialen Mitteln": RWE holt "Punkt, den wir wertschätzen sollten"

kicker

Als der Abpfiff einige Zeit zurückgelegen und Uwe Koschinat an der Hafenstraße das Podium betreten hatte, um die obligatorische Pressekonferenz nach dem 1:1 seiner Essener gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart zu absolvieren, hatte er sich bereits ein Fazit zu dem Spiel zurechtgelegt: "Wir müssen zugeben, dass wir auf Basis des Spielverlaufs mit dem einen Punkt das Beste aus der Partie herausgeholt haben."

Es waren treffende Worte des RWE-Trainers, hatten seine Schützlinge über weite Teile der Partie doch nicht in ihr Spiel gefunden - was Koschinat an misslungenen Anfangsphasen beider Durchgänge festmachte: "Dort haben wir ganz große Probleme gehabt, in eine Spielstruktur zu kommen und den Gegner auch mal in der eigenen Hälfte festzusetzen." Dies sei erst in den letzten Minuten geglückt. "Mit etwas einfacheren, etwas brachialeren Mitteln" habe Essen dem VfB "einen echten Fight" geliefert.

VfB beeindruckt auf mehreren Ebenen

Verantwortlich für das aus Essener Sicht schwierige Spiel sei in erster Linie ein gut aufgelegter Gegner gewesen. "Beeindruckt" zeigte sich Koschinat "von der Spielweise, der Selbstverständlichkeit der Stuttgarter" und deren physischer Präsenz. An dieser war immer wieder auch Torjäger Jannik Mause abgeprallt, der offensiv kaum für Akzente hatte sorgen können.

Seinen Coach überzeugte der Zielspieler dennoch. "Jannik hat aus meiner Sicht für die Mannschaft hervorragend gearbeitet", lobte Koschinat und hob die Laufbereitschaft des 27-Jährigen hervor: "Er hat eine unglaublich hohe Zahl an Sprints gezogen - leider Gottes in vielen Situationen notwendigerweise gegen den Ball -, aber wurde nie müde, teilweise 30, 40 Meter den Innenverteidigern hinterherzulaufen." Für den 54-Jährigen Ausdruck einer positiven Entwicklung seines Stürmers.

Janssen trifft mit "der Faust in der Tasche"

Während Mause selbst nicht von seinem Aufwand profitiert hatte, war dies Joker Marek Janssen vergönnt gewesen, der den viel umjubelten Ausgleich erzielt hatte. "Aktuell macht er für die Mannschaft einen herausragenden Job", erhielt auch dieser ein Trainerlob für offensichtliche Stärken: "Die Frage, ob er Qualitäten im Strafraum hat, konnten wir vorher schon beantworten. Das ist definitiv so." Wobei Koschinat sich zudem sicher war, dass Janssen ob seiner erfolgreichen Jokerrolle (3 Tore nach Einwechslung) "die Faust in der Tasche" habe, "weil er wirklich sehr erfolgreich ist und aktuell trotzdem eher von der Bank aus dem Spiel einen neuen Impuls geben muss".

Wienand überzeugt auf ganzer Linie

Gestartet war gegen Stuttgart derweil Felix Wienand, der Stammkeeper Jakob Golz vertrat und bereits in der Anfangsphase zu Topform hatte auflaufen müssen. "Klar hat Felix geholfen, dass er direkt eine wichtige Parade zeigen konnte. Das hat ihm Sicherheit gegeben", so Koschinat, den Wienand zudem hinsichtlich der spielerischen Facetten und des Auftretens überzeugt hatte. "Insofern hat er bestätigt, was wir eigentlich alle wussten."

Wohl auch deshalb konnte Koschinat mit dem Ergebnis leben. "Wenn man die gesamten 90 Minuten betrachtet, ist das ein Punkt, den wir einfach so mitnehmen müssen; den wir auch wertschätzen sollten", verbuchte er das Unentschieden als Punktgewinn und konnte dem Remis eine positive Erkenntnis abgewinnen: "An einem schwächeren Tag zu punkten, ist mit Sicherheit ein wichtiger Faktor."