Wie die britischen Tageszeitungen The Times und Telegraph berichten, könnte es bei der anstehenden WM in Kanada, Mexiko und den USA zu weitreichenden Veränderungen kommen, die den Kompetenzbereich des Videoassistenten betreffen.
Demnach soll der Weltverband FIFA eine Sondergenehmigung vom International Football Association Board (kurz IFAB) erhalten, die dem VAR zusätzliche Befugnisse erteilt. Das IFAB ist Regelhüter im Fußball und überarbeitet das international geltende Regelwerk ständig. Auf der größtmöglichen Bühne im Weltfußball könnte es den Berichten zufolge nun zu einer Testphase kommen, die die Hoheit des Schiedsrichters auf dem Platz weiter einschränken würde.
Bislang ist es dem Videoassistenten nicht gestattet, mit dem Schiedsrichter auf dem Feld Kontakt aufzunehmen, sollten Zweifel bestehen, dass eine Eckball-Entscheidung korrekt getroffen wurde. Dies könnte sich auf Forderung führender Vertreter der FIFA bei der WM ändern und fälschlicherweise gegebene Ecken zurückgenommen werden.
Zudem soll der Testballon auch Gelb-Rote Karten betreffen. Hier sind dem Videoassistenten bislang die Hände gebunden, sollte er eine zweite Gelbe Karte und den daraus resultierenden Feldverweis für einen Spieler für eine Fehlentscheidung halten.
FIFA sorgt sich um potenziell spielentscheidende Fehler
In beiden Fällen laute das Argument des Weltverbandes, dass man bei einem derart wichtigen Turnier wie der WM bei spielentscheidenden Szenen so genau wie möglich sein müsse und es ein ernstes Problem wäre, wenn eine fälschlicherweise gegebene Ecke oder eine zweite Gelbe Karte den Ausgang des WM-Finales verändern würde.
Es wäre nicht das erste Mal, dass das IFAB neue Optionen für das Regelwerk bei einem FIFA-Wettbewerb testet. So hatte der VAR seine Testläufe bei der Klub-WM sowie dem Confed-Cup 2017 absolviert, ehe er im darauffolgenden Sommer im Ligabetrieb eingeführt wurde. Das nächste offizielle Business Meeting des IFAB findet im Januar statt, dort sollen die potenziellen Regeländerungen auf der Tagesordnung stehen.