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Das Berliner Luxusproblem: Altglienicke und die Nietfeld-Abhängigkeit

kicker

Mit nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Partien hat die VSG Altglienicke etwas den Anschluss an die Tabellenspitze verloren. Der Rückstand auf Spitzenreiter Lok Leipzig ist mittlerweile auf zehn Punkte angewachsen. "Wir haben zuletzt nicht maximal und optimal gepunktet", erklärt VSG-Trainer Ersan Parlatan.

Der 48-Jährige hat das Amt vor der Saison bei den Berlinern übernommen und die VSG nach 15 absolvierten Partien auf Rang 4 geführt. Derzeit stehen die Hauptstädter bei acht Siegen, drei Remis und vier Niederlagen. Dies ergibt einen Schnitt von 1,8 Punkten pro Partie. "Das finde ich völlig in Ordnung, da wir im Kader vor der Saison einen kleinen Umbruch hatten und es auch Veränderungen im Trainerteam gab", analysiert VSG-Sportchef Torsten Mattuschka. "Es macht Laune, die VSG Fußball spielen zu sehen. Wir wollen eine Identität schaffen, sind da auf einem guten Weg."

„Wir haben eine intakte Mannschaft.“ (Ersan Parlatan)

In der vergangenen Transferperiode verpflichtete Mattuschka in Zusammenarbeit mit Kaderplaner Michael Steiner insgesamt 14 neue Spieler für den Klub aus dem Berliner Südosten. Dem standen zwölf Abgänge gegenüber. "Das birgt immer ein Risiko, ist aber auch eine Chance", sagt Mattuschka.

Doch Parlatan gelang es schnell, die Akteure zu einem Team zu formen, lässt je nach Gegner auch in wechselnden Spielsystemen agieren. "Wir haben eine intakte Mannschaft", merkt der VSG-Trainer an. Vor allem in der Defensive stehen die Berliner stabil, kassierten bis dato lediglich 15 Gegentore - die drittbeste Abwehr der Liga hinter Spitzenreiter Lok (neun Gegentore) und dem Tabellenzweiten Carl Zeiss Jena (elf). "Wir lassen wenig Torchancen des Gegners zu. Das ist ein Grundfundament und darauf legen wir immer wieder den Fokus, dass wir kompakt verteidigen", so der VSG-Coach.

„Wir haben viel Ballbesitz, hätten das ein oder andere Tor mehr erzielen können.“ (VSG-Sportchef Torsten Mattuschka)

Potenzial haben die Hauptstädter aber noch in der Offensive, kommen erst auf 21 erzielte Treffer. Allein zehn davon markierte Liga-Topstürmer Jonas Nietfeld. "Wir haben viel Ballbesitz, hätten das ein oder andere Tor mehr erzielen können", sagt Mattuschka, während Parlatan ergänzt: "Es fehlt die nötige Torgefährlichkeit."

Denn in der bisherigen Spielzeit gilt: Trifft Nietfeld, gewinnt die VSG. Trifft der Stürmer allerdings nicht, gibt es auch keine drei Punkte für die Berliner. "Wir tun uns schwer damit, Torschützen neben Jonas (Nietfeld, Anm.d.R.) zu reihen, ziehen daraus aber auch unsere Maßnahmen", sagt der VSG-Trainer. Denn hinter Nietfeld kommen die zweitbesten VSG-Torschützen Jonas Saliger und Sydney Mohamed Sylla auf lediglich drei Treffer. Dies zeigt auch die Abhängigkeit vom 31-Jährigen in der VSG-Offensive.

Der Aufstieg war nie das Ziel

Mit dem aktuellen Tabellenplatz sind die Berliner "grundlegend zufrieden", so Parlatan. "Damit haben wir die Zielsetzung erreicht. Wir haben das Thema Aufstieg nie ausgesprochen, wollen uns aber im oberen Tabellendrittel einfinden." Dies hat die VSG aktuell geschafft, auch wenn es zuletzt eine kleine Punktedelle gab.

Dem VSG-Coach kommt die aktuelle Ligapause daher gerade recht, denn am Samstag steht das Achtelfinale im Berliner Landespokal gegen Landesligist Pfeffersport an. "Egal aus welcher Belastung wir kommen, das ist eine Pflichtaufgabe. Es gilt jetzt, den letzten Schliff für die abschließenden vier Ligaspiele in diesem Jahr zu holen." Denn da wollen die Berliner den Rückstand auf den Tabellenführer verkürzen - zumal es noch das direkte Duell mit Lok gibt.